„Das ist eine gute Werbemaßnahme, um Leute anzulocken, und das begrüße ich. Eine allgemeine Umsetzung halte ich aber für undenkbar“, sagt der Vorsitzende des City-Werberinges, Thomas Weber, über die Aktion des O2-Geschäftes am Alten Markt.
Der Handyladen übernimmt die Parkkosten seiner Kunden für bis zu zwei Stunden, das Angebot gilt allerdings nur bei „erfolgreichen Beratungen“, also zum Beispiel einem Vertragsabschluss, oder ab 10 Euro Verkaufswert.
Außerdem gibt es zu jeder Beratung eine Kugel Eis vom Nachbarn nebenan, so O2-Shop-Betreiber Bünyamin Köksüz. Man wolle mit Blick auf die mutmaßlich steigenden Parkgebühren ein Zeichen setzen und sich bei den Unnaern für die Wertschätzung des Einzelhandels bedanken. Köksüz befinde sich im Dialog mit mehreren Einzelhändlern. „Diese zeigen auch ein gewisses Interesse.“
Zudem habe er mit Parkhäusern im Umfeld telefoniert, sei jedoch auf wenig Interesse gestoßen. Es könnte laut Köksüz noch kein Produkt angeboten werden, das den Besuchern das Vorhaben erleichtern würde, erklärt er.
Neue Park-Angebote in Planung
So ein Produkt könnte es möglicherweise bald geben, wie Thomas Weber vom City-Werbering auf Anfrage andeutet. Da die Einzelhändler in die Parkdebatte mit einbezogen werden, bekommen sie mit, was geplant ist – und können so auch die Bedürfnisse des Einzelhandels einbringen.
Und so weiß Weber zum Beispiel, dass im Zuge der Neugestaltung der Parksituation auch eine Möglichkeit ausgelotet werde, wie Einzelhändler oder Gastronomen ihren Kunden einen Teil der Parkgebühren erlassen könnten. Das kann zum Beispiel ein QR-Code auf dem Parkticket sein. Durch das Einscannen könnte eine Stunde Parkzeit erlassen werden.
„Es soll auch einen Kurzzeitparktarif geben“, sagt Weber. Das würden die Einzelhändler begrüßen, denn wer in der Innenstadt einen Parkplatz suche, wolle häufig nur kurz parken und dafür nicht gleich eine Stunde im Parkhaus zahlen. Für diese Menschen sei ein solches Angebot sehr sinnvoll, findet Weber.
Händler müssten Parkrabatt bezahlen
Doch zurück zum Parkkosten-Erlass: Es könnte also sein, dass für Einzelhändler und Gastronomen tatsächlich eines Tages die Möglichkeit kommt, ihren Kunden über ein neues System Parkkosten zu erstatten. „Eine Empfehlung würden wir an die Einzelhändler aber niemals ausgeben“, erklärt Weber. Das solle jeder für sich entscheiden, denn so eine Aktion müsse auch bezahlt werden.
Viele Einzelhändler und Gastronomen haben laut Weber aktuell noch mit Corona-Nachwirkungen zu kämpfen, hinzu komme der Krieg. „Wir versuchen alle, zu überleben und unsere Stadt liebens- und lebenswert zu halten“, erklärt er. „Auch wenn es ein nettes Zusatzangebot wäre, müsste es finanziert werden.“
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