„Machen statt nörgeln“ Neue CDU-Stadtverbandsvorsitzende wirbt für Engagement

„Machen statt nörgeln“: Stadtverbandsvorsitzende wirbt für Engagement
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Ein Jahr nachdem Gerhard Meyer an gleicher Stelle seinen Abschied angekündigt hatte, war es nun an der neuen Stadtverbandsvorsitzenden, Beatrix Wieczorek, Unnas CDU, Ehrengäste und Freunde mit einer Rede auf das neue Jahr einzustimmen. Dabei richtete sie sich vor allem gegen ewige Nörgler – in Unna wie bundesweit, und plädierte fürs Anpacken, statt bloß zu meckern.

Besonders gut mitmischen und anpacken könnten Bürgerinnen und Bürger über die Mitgliedschaft in einer Partei. Doch das sei für den Nachwuchs „uncool“ – außer bei der AfD. „Wie kann das sein?“, fragte Wieczorek. Es müsse ja nicht unbedingt die CDU sein, warb sie für das Engagement in jeglicher demokratischen Partei, die eine Alternative zur Alternative darstellt. „Lassen Sie uns als Demokraten nicht gleichgültig sein.“

Daneben lobte die Stadtverbandsvorsitzende, 2024 übrigens seit 40 Jahren CDU-Mitglied, auch das nicht parteigebundene Engagement von Ehrenamtlichen. Und Wieczorek begrüßte, dass die Stadt dieses zukünftig etwa mit dem Heimatpreis noch intensiver würdigen werde.

Debatten in der Projektpartnerschaft

Debatten wie die zum Einkaufzentrum in Massen oder dem Parkplatz an der Schulstraße hätten in 2023 gezeigt, dass es Grautöne zwischen den klaren Positionen „dafür“ und „dagegen“ gebe. „Es ist mühsam, sich mit differenzierten Rückmeldungen auseinanderzusetzen“, doch die CDU tue dies.

Nicht nur eine Meinung, das wurde im vergangenen Jahr ebenso deutlich, gibt es auch in der Projektpartnerschaft zwischen CDU und Grünen, die Beatrix Wieczorek „Koalition auf Stadtebene“ nannte. Es sei ihr klar, dass diese Verbindung Kritiker hat. Die Stadtverbandsvorsitzende bezeichnete sie jedoch als legitimes Mittel, um Ansichten gegen die Einflüsse von Außen zu verteidigen.

Kein Geheimnis sei, dass CDU und Grüne bei manchen Themen unterschiedliche Positionen einnehmen. Zuletzt vor allem beim heiß diskutierten Parken in der Innenstadt. „Da haben wir länger gerungen.“

Recht auf Demonstration

Auch in die Kategorie „sich engagieren und machen“ zählten die Bauernproteste, die für Montag (8. Januar) geplant sind. So begrüßenswert es sei, wenn Menschen in Unna ihr Demonstrationsrecht wahrnehmen, so ärgerlich seien gleichzeitig die Vorfälle in der vergangenen Woche. Sie zwangen die heimischen Landwirte, sich schon im Vorfeld von Querulanten in den eigenen Reihen zu distanzieren.

Einen positiven Ausblick konnte Beatrix Wieczorek auf den noch nicht verabschiedeten Haushalt geben. Es sehe so aus, als könne die Stadtkasse noch einmal ohne eine Anhebung das Grundsteuer ausgeglichen werden. Denn Nörglern gab Wieczorek noch klar mit auf den Weg: Die CDU lasse sich weder Deutschland noch Unna schlechtreden.