Ten Brinke trennt sich von der „Neuen Mühle“ Einkaufszentrum wechselt den Eigentümer

Ten Brinke trennt sich von der „Neuen Mühle“
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Eine allzu große Überraschung ist der Verkauf des Einkaufszentrums „Neue Mühle“ nicht. Bauherrin Ten Brinke hatte schon während des Projektes erklärt, dass die Firma zwar Gewerbeimmobilien plane und baue, sie aber nicht betreibe. Das Einkaufszentrum auf dem Gelände der früheren Mühle Bremme im nahezu vermieteten Zustand zu verkaufen, entspricht also im Grunde dem Geschäftsmodell von Ten Brinke und markiert für die Niederländer letztlich den Abschluss des Projektes.

Und so bestätigt der Investor nun, dass das Objekt inzwischen schon verkauft ist - zumindest auf dem Papier. Die Übergabe an den neuen Eigentümer soll im ersten Quartal 2023 erfolgen. Für die Mieter und Kunden ändere sich nichts, betonen alter und neuer Eigentümer auf Nachfrage unserer Redaktion in einer gemeinsamen Stellungnahme. Das Zentrum werde auf Grundlage des bestehenden Konzeptes weiterbetrieben.

Käufer mit kirchlichem Hintergrund

Käuferin ist eine professionelle Immobiliengesellschaft mit Sitz in Dortmund. Die VK Immobilien- und Verwaltungsgesellschaft mbH ist die gemeinsame Tochter von zwei Versorgungskassen der Evangelischen Kirche. Vereinfacht dargestellt finanzieren die Mieteinnahmen aus der „Neuen Mühle“ nun die Altersbezüge von Kirchenbeschäftigten im Ruhestand.

„VK Immo“ besitzt Immobilien an 29 Standorten in den alten Bundesländern mit einem Schwerpunkt in NRW. Die Gesellschaft selbst beschreibt ihr Wirken als „Akquisition und Management von Büro- und Geschäftshäusern, Fachmarktzentren, Verbrauchermärkten und Logistikimmobilien“. Typischerweise bewege sie sich bei ihren Ankäufen in einer Preisspanne zwischen fünf und 25 Millionen Euro.

Für wie viel Geld die „Neue Mühle“ den Eigentümer gewechselt hat, darüber haben alte und neue Eigentümer Stillschweigen vereinbart. Es deutet einiges darauf hin, dass die Investition für „VK Immo“ eine größere war. Anlässlich der Eröffnung des Einkaufszentrums im Juli hatte Ten Brinke die Information übermittelt, dass die Entwicklung der Liegenschaft insgesamt 35 Millionen Euro gekostet habe. Und es wäre wenig wahrscheinlich, dass Ten Brinke das Objekt ohne Rendite abstößt.

Die „Neue Mühle“ ist auf einem Gelände entstanden, das über Jahrzehnte kaum genutzt worden war. Auf ihm stand noch bis zum Abriss durch Ten Brinke die alte „Dampfmühle“ Carl Bremme, in der bis 1958 im industriellen Ausmaß Korn zu Mehl gemahlen wurde. Heute nutzen als Ankermieter Edeka, Deichmann, Rossmann Woolworth, die Sportstudiokette FitX sowie als Büronutzer der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe die Immobilie. Noch zu haben ist die Fläche für die Hauptgastronomie.