Scheinbar liegt auf einer offenen Fläche einsam und allein eine einzelne Treppenstufe. Und Passanten verschiedener Altersgruppen haben gegenüber unserer Redaktion inzwischen angemerkt: Das sieht komisch aus. Warum die Stadt bei der Neugestaltung am Morgentor die lange vergessene Idee einer „Treppe ins Nichts“ neu entdeckt, erschließt sich offenbar nicht von allein.
Und doch haben sich die Planer etwas dabei gedacht. Was das gewesen ist, erklärt die Stadtverwaltung nun nach einer Anfrage an die Pressestelle. Demnach habe die Solitärstufe gleich zwei Funktionen: Zum einen werde sie später Teil des Eingangs zu einem eingefriedeten Gastronomiebereich. Zum anderen fange sie einen Teil des Gefälles ab. Auch dies diene der Nutzung der Fläche durch die Gastronomiebetriebe in der Nachbarschaft. Vereinfacht ausgedrückt: Natürlich hätte man statt einer Stufe auch die Pflasterfläche stärker neigen können, aber dann würden Café-Besucher später an schrägen Tischen sitzen.
Bepflanzung der Beete voraussichtlich Ende April
„Bei der genannten Fläche handelt es sich um eine öffentlich gewidmete Fläche, die der Gastronomie zur Verfügung gestellt wird – ähnlich den bereits vorhandenen angrenzenden Gastronomieflächen in diesem Bereich“, heißt es aus dem Rathaus. Und: „Derzeit noch nicht erkennbar – und daraus resultiert der Eindruck, hier sei eine Stufe auf freier Fläche angelegt worden – wird dieser Bereich noch durch eine Hecke und einen Baum von der restlichen Fläche abgegrenzt. Um diese Hecke, die dann den Gastronomiebereich einfasst, führt bereits jetzt der Gehweg, der mit taktilen Elementen ausgestattet ist. Die Stufe befindet sich dann zwischen zwei Heckenelementen und dient als Zugang zur Gastronomiefläche vom Ostring aus.“
Die Pflanzungen der Hecke und des Baumes sollen voraussichtlich Ende April erfolgen.

Zurzeit laufen am Morgentor noch die Arbeiten an einem „zweiten Bauabschnitt“ für die Umgestaltung. Im ersten Abschnitt waren „bergauf“ in Richtung Stadtkirche höhenmäßig versetzte Terrassenflächen für die Nutzung durch Gastronomiebetriebe geschaffen. Aktuell werden vor allem Verkehrsflächen umgestaltet: der Gehwegbereich zwischen Innenstadt und Verkehrsring, die Zufahrt für Autos und der frühere Parkplatz vor dem „Ollen Kotten“. Ziel dabei ist es, einen Platz mit Verweilqualität zu schaffen.