Krimiabend voller Liebeserklärungen „Mord am Hellweg“ begeistert 600 Besucher

Krimiabend voller Liebeserklärungen: Bannalec begeistert 600 Besucher
Lesezeit

Die Verbrechen waren nur ein Element: Bei der nachgeholten Lesung von „Bretonische Nächte“ mit Autor Jean-Luc Bannalec (alias Jörg Bong), Leser Fritz Eckenga und Moderatorin Margarete von Schwarzkopf war es vor allem die Bretagne selbst, die von allen Beteiligten mit Liebeserklärungen überhäuft wurde. Mit viel Humor und Atmosphäre wurde der elfte Fall in der Stadthalle Unna um Inspektor Dupin Ausgangspunkt für Appetit und Fernweh.

Die Lesung hatte aufgrund einer Erkrankung des Autors auf sich warten lassen, doch die Geduld zahlte sich aus. Moderatorin Margarete von Schwarzkopf berichtete zunächst launig vom Autor, seinen Erfolgen und ihrem ersten – völlig falschen – Eindruck: „Da dachte ich wirklich, endlich mal ein echter Franzose. Nicht immer nur diese Schriftsteller aus Paris“, begann Schwarzkopf.

Die Fans standen buchstäblich Schlange, um ihre Bücher signiert zu bekommen.
Die Fans standen buchstäblich Schlange, um ihre Bücher signiert zu bekommen. © Peter Körtling

Als sie dann enthüllte, dass Bannalec alias Jörg Bong und sie sich lange aus Bad Godesberg kennen, sorgte das für einen humorvollen Auftakt und eine harmonische Atmosphäre. Bong hat bereits eine lange, steile Karriere im Literaturbetrieb hinter sich, als er ausgerechnet mit seinen Krimis voll durchstartete.

Auf die Frage, warum er sich für den Krimi als Genre entschied, hatte er eine verblüffende Antwort: Die klassischen „Who done it“-Krimis beruhigten ihn so schön. Die Frage nach der Bretagne beantwortete dagegen das gesamte Podium.

Ob Margarete von Schwarzkopf, Fritz Eckenga oder Jörg Bong: Sie alle kennen und lieben die Bretagne. Der Autor berichtete, am Anfang seiner Geschichten stehe immer ein besonderer Ort. Von diesem ausgehend widme er sich der Natur, der örtlichen Wirtschaft, der Kultur und den Menschen. Im Fall von „Bretonische Nächte“ ist eine wunderbar restaurierte Abtei der Ausgangspunkt und die Farb- und Lichtspiele, die alten Mythen und vieles mehr bilden mehr als nur den Rahmen für die geschilderten Verbrechen.

Jörg Bong, alias Jean-Luc Bannalec, freute sich sehr über diesen Abend unter Freunden.
Jörg Bong, alias Jean-Luc Bannalec, freute sich sehr über diesen Abend unter Freunden. © Peter Körling

„Ich bin nur die Schreibmaschine und die Orte, an denen ich recherchiere, tippen auf mir“, sagte Bong. Das hätte jeder Besucher so unterschrieben und hätte Eckenga nicht die ihm eigene, dröge Ruhrpott-Sprache, so wäre die Schwärmerei durch die Decke gegangen, Architektur und Vogelwelt, das Meer, das Licht, die Pflanzen und die Kulinarik nahmen alle gefangen. Insgesamt war es ein wunderbarer Abend, bei dem es nicht verwunderte, dass Bong den zahlreichen Autogramm- und Signaturwünschen kaum nachkommen konnte.

Stefan Jürgens und die Liebe

Joe Bausch macht Lust auf „Mord am Hellweg“

Westfälisches Literaturbüro feiert Besucherrekord