Das Inklusionsprojekt der VKU hat ihn schon bekommen, das Kaufhaus Schnückel auch – nun sind drei Weihnachtsmarkthändler mit dem Mitdenkerpreis ausgezeichnet worden. Der Beirat für Teilhabe von Menschen mit Behinderung hat den Preis vergeben.
Der Beirat ist der Nachfolger des Behindertenbeirats und hat sich jetzt kurz vor Weihnachten konstituiert. Christian Baran wurde dabei als Vorsitzender gewählt. Marion Paschedag ist seine Stellvertreterin.
Die Verleihung des Mitdenkerpreises stand ebenfalls auf der Tagesordnung. Niedrige Tische für Rollstuhlfahrer, ausklappbare Ablageflächen an einem Verkaufsstand und eine Speisekarte in Brailleschrift – für diese Verbesserungen auf dem Weihnachtsmarkt gab es die aktuelle Auszeichnung.
Auszeichnet mit einer Urkunde und einem Geschenk wurde Händler Karl-Heinz Wendler. „An der Currywurstbude gibt es nicht nur Rampen für Rollstuhlfahrer und eine kleine Fläche mit Platz für niedrige Tische“, erklärt Christian Baran. An dem Weihnachtsmarktstand ist jetzt auch eine Speisekarte in Brailleschrift angebracht. So können auch blinde Menschen das Angebot ohne Hilfe lesen.
Direkt nebenan ist der Glühweinstand von Verena Wendler auf dem Marktplatz. Auch sie wurde mit dem Mitdenkerpreis ausgezeichnet, denn auch sie hat an Behinderte gedacht und ebenfalls niedrige Tische aufgestellt. „Für einen Rollstuhlfahrer ist es sehr schwierig, eine heiße Glühweintasse oben auf einem hohen Tisch abzustellen“, erklärt Baran. Und jeder kann sich vorstellen, dass das nicht gut gehen kann...
Ein weiterer Glühweinstand, der von Clarissa und Thomas Sprenger, hat ebenfalls an Rollstuhlfahrer gedacht und Tische zum Herunterklappen installiert.
Mit dem Preis werden all jene ausgezeichnet, die sich um Inklusion verdient machen, die für Barrierefreiheit sorgen. So wie beispielsweise schon das Kaufhaus Schnückel, das automatische Türen anschaffte oder die VKU, die eine Website in leicht verständlicher Sprache einführte, Bustüren besser kenntlich machte und Mehrzweckflächen in den Bussen einrichtete. Sie sind nur einige Beispiele für die Mitdenker.
Der Beirat für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung tagt nun wieder am 10. Februar. Dann, so findet Christian Baran, soll über den sperrigen Namen des Beirats gesprochen werden. Und Barrieren in der Stadt gebe es noch zuhauf. Da gibt es noch viel zu tun.
