Das Lido in Unna im Restaurant-Check Vietnamesische Vielfalt mit Liebe zum Detail

Lido im Restaurant-Check: Vietnamesische Vielfalt mit Liebe zum Detail
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Unna hat kulinarischen Zuwachs erhalten: Seit Mitte April hat am Markt 12, in den ehemaligen Räumen der Brasserie, das vietnamesische Restaurant „Lido“ eröffnet. Bereits wenige Wochen nach der Eröffnung sammelt das Lokal erste positive Stimmen im Internet. Auch wir haben das Restaurant getestet.

Der Service

Obwohl es ein Samstagabend war, war das Lokal angenehm ruhig, sodass wir uns unseren Tisch frei aussuchen konnten. Der Empfang war äußerst freundlich, das gesamte Serviceteam – bestehend aus der Betreiberfamilie – kümmerte sich aufmerksam und mit Herzlichkeit um die Gäste.

Leider gab es manchmal Verständigungsschwierigkeiten, die aber durch ein Lächeln und viel Engagement wettgemacht wurden. Auf die Bedienung mussten wir nicht lange warten. Obwohl das Lido erst kürzlich eröffnet hat, ist das Team eingespielt und arbeitet sehr schnell.

Speisekarte im Lido: Vietnamesische Vielfalt

Die Speisekarte ist umfangreich. Auch wenn es auf den ersten Blick überwältigend wirkt, bietet die Speisekarte eine beeindruckende Auswahl vietnamesischer Spezialitäten. 16 Vorspeisen laden zum Probieren ein, darunter Klassiker wie Mini-Frühlingsrollen oder Wantan-Suppe (zwischen 4,90 und 8,90 Euro). Die Hauptgerichte sind ebenso vielfältig. Neben fünf traditionellen Pho-Suppen mit Reisnudeln (12,90 bis 17,50 Euro) bietet die Karte 14 weitere Gerichte: von Curry-Variationen über Reisbowls bis hin zu einem argentinischen Steak. Die Preise liegen zwischen 12,90 und 22 Euro.

Vegetarier und Veganer werden ebenfalls fündig, etwa mit Gerichten auf Tofu-Basis. Eine separate Kinderkarte sucht man allerdings vergeblich.

Gäste können außerdem zwischen drei Nachspeisen, wie Mochis, wählen, die alle jeweils 6,50 Euro kosten.

Eine sehr große Getränkeauswahl rundet die Speisekarte ab. Neben warmen und kalten Getränken bietet das Lido auch Cocktails an – alkoholfreie Varianten gibt es jedoch nicht. Als Alternative werden hausgemachte Eistees und Smoothies angeboten.

Eigentlich ist für das Lido auch eine Sushibar geplant. Für die ist aber noch kein Personal gefunden.

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SO FUNKTIONIERT DER RESTAURANT-CHECK

Wir gehen ohne Ankündigung in die jeweiligen Restaurants – als ganz normale, zahlende Gäste. Wir sind keine Gastro-Experten, sondern einfach Menschen, die gerne an schönen Orten essen. Wir beschreiben die Lokale so, wie wir über sie mit Freunden und Bekannten sprechen würden – mit ihren Schwächen und Stärken.

Speisen im Test: mit Liebe zum Detail angerichtet

Wir entschieden uns für zwei Vorspeisen, zwei Hauptgerichte und hausgemachte Eistees. Bereits 15 Minuten nach unserer Bestellung wurden die Vorspeisen samt Eistees serviert.

Die zwei Vorspeisen, Summer Rolls und Yakitori-Spieße, sowie die hausgemachten Eistees überzeugen nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch.
Die zwei Vorspeisen, Summer Rolls und Yakitori-Spieße, sowie die hausgemachten Eistees sehen nicht nur schön aus, sondern schmecken auch. © Laura Sobczyk

Die Yakitori-BBQ-Spieße – drei saftige Hühnchenspieße – überzeugten als kleiner Vorgang auf ganzer Linie: zart, schön angerichtet und perfekt gewürzt. Die Summer Rolls, gefüllt mit frischem Gemüse und Reisnudeln, erfüllten die Erwartungen. Sie waren leicht und frisch, begleitet von einer gut gewürzten, lauwarmen Erdnusssauce, die den milden Geschmack der Rollen gut ergänzte. Die hausgemachten Eistees, ein Pfirsich-Eistee namens „Peach Tea Dao Cam Sa“ und ein Beeren-Eistee namens „Berry Berry“, waren erfrischend und schön zubereitet.

Die erste Hauptspeise: „Udon Yaki Duck Fried“ besteht aus gebratenen Nudelnn mit Gemüse, Kraut, Röstzwiebeln, Erdnüssen und Ente.
Die erste Hauptspeise: „Udon Yaki Duck Fried“ besteht aus gebratenen Nudeln mit Gemüse, Kraut, Röstzwiebeln, Erdnüssen und Ente. © Calvin Konietzka

Auch bei den Hauptgerichten zeigte das Lido seine Stärken: Die „Udon Yaki Duck Fried“ – gebratene Udon-Nudeln mit Gemüse, Kraut, Röstzwiebeln, Erdnüssen und knuspriger Ente – kamen nicht nur optisch ansprechend auf den Tisch, sondern überzeugten auch geschmacklich. Die Ente war zart und nicht zu fettig, die Sauce lecker abgestimmt. Besonders auffällig: Die aufwendige, aber nicht überladene Dekoration der Teller – alles war essbar und stimmig angerichtet.

Auf einem Teller ist das Gericht „Golden Curry Crispy Duck“ im Lido in Unna angerichtet. Eine knusprige Ente liegt auf Gemüse in einer Sauce. Daneben liegen Salat und Reis.
Die zweite Hauptspeise „Golden Curry Crispy Duck“ ist rundum gut gelungen, allerdings wäre ein Hinweis auf die pikante Sauce in der Karte sinnvoll. © Laura Sobczyk

Das zweite Hauptgericht, „Golden Curry Crispy Duck“, ein Reisgericht mit Kokosmilch-Curry, frischem Gemüse, Salat und Ente, war rundum in Ordnung. Die Sauce hatte im Nachgang eine leichte Schärfe. Ein Hinweis auf der Karte wäre hier hilfreich gewesen. Auch fehlten die auf der Karte stehenden Süßkartoffeln. Dafür war der Reis gut zubereitet und gemeinsam mit dem frischen Salat wurde die Schärfe angenehm abgemildert. Die knusprige Ente setzte einen gelungenen Akzent.

Zum Abschluss wollten wir uns eigentlich noch an der Dessertkarte versuchen. Leider waren die gewünschten Desserts – die „Coco Crème Brillée“ und das „Mochi-Eis“ – an diesem Abend nicht verfügbar. Stattdessen servierte man uns zwei Mochis aufs Haus. Diese kleinen Reisbällchen mit Grüntee-Füllung waren ein gelungener, wenn auch ungeplanter, Abschluss.

Zwei Grüntee-Mochis wurden auf einem Teller schön angerichtet serviert. Zur Deko gehören ein paar Apfel- und Orangenscheiben.
Aufgrund fehlender Desserts gab es zwei Grüntee-Mochis aufs Haus. Zur Deko gehören ein paar Apfel- und Orangenscheiben. Auch die gesamte Deko ist hier essbar. © Laura Sobczyk

Insgesamt zahlten wir für zwei Vorspeisen, zwei Hauptgerichte und zwei Getränke faire 55,60 Euro – angesichts der Qualität der Speisen, des Ambientes und des Services ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die Atmosphäre

Das Interieur des Lidos präsentiert sich modern, schön und doch gemütlich: Grau-grüne Wände, schlichte graue Stühle und robuste Holztische harmonieren sehr gut miteinander. Dazu sorgt eine punktuelle, warme Beleuchtung an jedem Tisch für eine intime Atmosphäre.

Kleine Blumenväschen setzen liebevolle Akzente auf den Tischen. Die bequemen Stühle laden ein, länger zu verweilen. Einziger Wermutstropfen: Die nostalgische Musik im Hintergrund lief in Dauerschleife und passte stilistisch nicht ganz zur vietnamesischen Küche – ein kleines, leicht zu behebendes Manko.

Das Platzangebot im Lido ist großzügig: Rund 50 Gäste finden im Innenraum Platz, etwa 25 können draußen sitzen. Auch an Familien wurde gedacht – ein Hochstuhl für kleine Gäste steht bereit.

Schon zum Start des neuen Lokals konnte HA-Reporter Thomas Raulf einen Blick in das Lido werfen und einen traditionellen, vietnamesischen Kaffee probieren:

Stimmen im Netz und Anfahrt

Ein Blick in die Bewertungen auf Google lohnt sich: Zwar fließen hier noch alte Bewertungen der früheren Brasserie mit ein, was das Gesamtbild verfälscht, doch die Kommentare speziell zum Lido sind überwiegend positiv. Gäste loben insbesondere die Qualität der Speisen und das gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Nur vereinzelt wird von längeren Wartezeiten oder fehlenden Zutaten berichtet.

Parkmöglichkeiten direkt am Restaurant sind rar, doch im Umkreis von wenigen Gehminuten finden sich ausreichend Parkplätze. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, erreicht das Restaurant vom Bahnhof Unna aus in etwa zehn Minuten zu Fuß.

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LIDO KONTAKTDATEN

Adresse: Markt 12, 59423 Unna

Reservierungsmöglichkeiten: per Telefon oder vor Ort

Telefonnummer: (02303) 8714588

Bezahlung: Barzahlung. Kartenzahlung soll laut der Betreiberfamilie demnächst möglich sein.

Öffnungszeiten:

Montag bis Freitag: 10 bis 21 Uhr

Wochenende und Feiertage: 10 bis 23 Uhr