Dass Verteidigungsminister Boris Pistorius sich den Leopard-2-Panzer an diesem Mittwoch (1.2.) am Standort Augustdorf vorführen lässt, ist kein Zufall. Die 14 zugesagten Kampfpanzer für die Ukraine stammen aus den Beständen des Panzerbataillons 203. Das hat der Presseoffizier der übergeordneten Panzerbrigade 21 inzwischen bestätigt. Damit kommt der Krieg nun tatsächlich im Verbund der Einheiten in Unna an.
Das Versorgungsbataillon 7, mit Abstand größte Einheit der Königsborner Glückauf-Kaserne, ist ebenfalls Teil der Panzerbrigade 21. Von drei Standorten in Unna, Augustdorf und Stadtallendorf leistet das „VersBtl 7“ die Logistik der Brigade.
Die Soldatinnen und Soldaten des Bataillons „versorgen Gefechtsverbände mit Verbrauchsgütern wie Munition, Betriebsstoffen, Ersatzteilen und Verpflegung. Mit Lkw oder Schwerlasttransportern transportieren sie fast alles von der Wasserflasche bis zum Kampfpanzer.
Mit Bergepanzern wie dem Büffel schieben oder schleppen sie defekte Panzer direkt aus dem Gefecht ab. Mit spezieller Ausrüstung und Ausbildung setzen die Soldaten des Bataillons kaputte oder beschädigte Waffensysteme instand“, heißt es in einer Selbstdarstellung des Bataillons.
Die Logistik hinter den 14 für die Ukraine ausgewählten Leopard 2A6 war bislang ein Auftrag für die Einheit mit Sitz in Unna. Dementsprechend stellt sich nun die Frage, welche Rolle die Unnaer bei der Panzerlieferung für die Ukraine einnehmen. Vermutlich sind viele Details dieser Frage noch längst nicht geklärt.
Bislang nur Auftrag für die Abgabe der Panzer
Bislang habe die Anforderung an die Panzerbrigade 21 lediglich die Abgabe der 14 Kampfpanzer beinhaltet, heißt es aus dem Stab in Augustdorf. Darüber hinaus gebe es derzeit keinen Auftrag – nicht für die Ausbildung der Besatzungen und auch nicht für Fragen der Logistik.
Ob dieses Thema wirklich völlig an der eigenen Versorgungsstruktur vorbeigeht, bezeichnete der Presseoffizier als fraglich. Er könne sich vorstellen, dass die 14 Leopard-Panzer zumindest einmal gewartet würden, bevor sie abgegeben werden. Zuständig wäre dann vermutlich die 2. Kompanie des Versorgungsbataillons 7, die Außenstelle der Unnaer vor Ort in Augustdorf.
Wer für den Transport der Panzer in Richtung Osten, für die Versorgung mit Munition und Ersatzsteilen sowie die Ausbildung ukrainischer Soldaten für die Wartung vor Ort zuständig ist, ist zumindest in der Panzerbrigade 21 noch nicht bekannt – sei es, weil die Bundeswehr dafür andere Einheiten ausgewählt hat, oder weil diese Fragen noch ungeklärt sind. Zuletzt war von einer Lieferung der Leopard-2-Panzer im März die Rede.