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Es war eine schwere Geburt, aber nun ist die Abnabelung vollendet: Das Unnaer Rats- und Kreistagsmitglied Ingrid Kroll hat nach Austritten aus den Fraktionen auch das Parteibuch der SPD abgegeben.
Ingrid Kroll hat nun auch den Austritt aus der Partei erklärt. Am Montagmittag sei ein entsprechendes Schreiben von ihr im Briefkasten des SPD-Unterbezirks gelandet, gab Kroll nun bekannt. 19 Jahre lang war die Unnaerin Mitglied bei den Sozialdemokraten, davon 16 aktiv in politischen Gremien.
Im Rat der Stadt Unna und im Kreistag sitzt Kroll damit künftig nicht nur als Fraktionslose, sondern auch als Parteilose. „Ich werde weiterhin die Werte vertreten, die ich einmal mit der SPD verbunden habe, aber eben nicht als Mitglied der Partei, die mit ihnen Werbung macht“, so Kroll.
Der Abschied falle ihr durchaus schwer, habe sie in der Zeit als Sozialdemokratin doch auch viele Freundschaften innerhalb der Partei gefunden. Doch am Ende war die Art des Miteinanders in der Breite nicht mehr akzeptabel für sie.
Kroll reagiert mit ihrem Austritt vordergründig auf Überlegungen, ein Parteiausschlussverfahren gegen sie anzustreben. Kreistagsfraktionschefin Brigitte Cziehso hatte sie zur Sprache gebracht, ihren Umgang mit Ingrid Kroll aber schließlich selbst als falsch bezeichnet. Die Auseinandersetzung in der Kreistagsfraktion steht allerdings in der Folge einer langen Entwicklung, die in Unna mit der „Causa Risadelli“ innerhalb der Ratsfraktion begonnen hat.
Verwurzelt und gewachsen in der Hellwegbörde. Ab 1976 Kindheit am Hellweg in Rünthe. Seit 2003 Redakteur beim Hellweger Anzeiger. Hat in Unna schon Kasernen bewacht und grüne Lastwagen gelenkt. Aktuell beäugt er das politische Geschehen dort und fährt lieber Fahrrad, natürlich auch auf dem Hellweg.