In der Kriminalitätsstatistik sind Vergleiche mit den vergangenen beiden Jahren schwierig, weil sie unter Corona-Einfluss standen. Gewaltkriminalität nimmt aber auch zu, wenn man einen längeren Vergleichszeitraum betrachtet.
Gewalt in Unna: mehr als 200 Fälle
Unter die Gewalt-Deliktgruppe fasst die Polizei schwere Fälle, darunter Mord, Totschlag und Vergewaltigung, Raub, gefährliche und schwere Körperverletzung, erpresserischen Menschenhandel und Geiselnahme. 707 Gewaltdelikte gab es im Kreis Unna 2022, davon allein in Unna 206. Unna ist in der Zuständigkeit der Kreispolizei die einwohnerstärkste Kommune. Dass Kriminalität in der Kreisstadt am häufigsten passiert, verwundert also nicht. Was Besorgnis erregen mag, ist die Entwicklung der Fallzahlen. In Unna sanken sie seit 2017 (184 Fälle), um dann 2022 anzusteigen.
31 Angriffe auf Uniformierte
Landauf, landab sind zunehmend auch Polizisten, Rettungsdienstler und Feuerwehrleute Gewalt ausgesetzt. Widerstand gegen und tätlicher Angriff auf Staatsgewalt: In Unna passierte dies 31 mal im vergangenen Jahr, kreisweit 124 mal. Das einzig Positive an dieser Stelle der Statistik ist die Aufklärungsquote: Sie liegt bei fast 100 Prozent. Die Erklärung liegt auf der Hand: Werden Einsatzkräfte angegriffen, sind meist auch unmittelbar Uniformierte in der Nähe, die eine Anzeige aufgeben – die Opfer selbst oder ihre Kollegen.