Schon lange vor dem Konzert ist der Alte Markt voll besetzt. Die Gastronomie stellt alle verfügbaren Tische auf, viele Besucherinnen und Besucher haben sich ihre eigene Sitzgelegenheit mitgebracht. Ausgelassene, erwartungsvolle Stimmung, Erzählungen vom letzten Urlaub, Lachen und Plaudern – bis Bürgermeister Dirk Wigant die Hörenden begrüßt, darunter besonders auch Gäste aus Unnas Partnerstadt Pisa in Italien und die Sponsoren und Organisatoren des Abends.
Riccardo Buscemi, Beigeordneter der Stadt Pisa, überbringt derweil Grüße aus seiner Heimat, freut sich anwesend zu sein und betont unter anderem, wie wichtig die Pflege kommunaler Partnerschaften in Europa ist. Mit der Bemerkung, Musik kenne keine Grenzen, bedankt er sich bei der Neuen Philharmonie Westfalen und deren Generalmusikdirektor Rasmus Baumann, der nach der ersten schmissigen „Tarantella“ Ottorino Respighis mit humorvoller Anmoderation durchs Konzert führt.

In Vivaldis 3. Satz „Sommer“ aus seinen „Vier Jahreszeiten“ lässt es Sologeiger Istvan Karasconyi nur so blitzen, während das grollende Orchester es donnernd krachen lässt. Felix Mendelssohn-Bartholdy interpretiert strahlende italienische Tonfülle wie subtile Eleganz. Beides vermittelt eine gut ausgesteuerte Tontechnik den Hörenden. Mascagnis Intermezzo aus „Cavalleria rusticana“ stellt andächtige Kirchenstimmung vor. In Giuseppe Verdis Triumphmarsch aus „Aida“ überzeugen präsente Trompeten. Mit Tschaikowskys schwärmerischem „Capriccio Italien“ geht es in die Pause.
Das Publikum steht und klatscht schon vor dem Ende der Zugabe
Amilcare Ponchiellis geschwinder „Tanz der Stunden“ aus der Oper „La Gioconda“ wird zum Schluss dynamisch schön gesteigert. Danach verzaubern Ennio Morricone mit „Gabriels Oboe“ aus dem Film „The Mission“ mit einem elegischen Oboenthema, bestechend schön gespielt von Pavel Strugalev, und Nino Rotas.
Musik aus „Romeo und Julia“, „Otto e mezzo“ (8 ½) sowie dem Liebesthema aus „Der Pate“ verzücken das große Publikum. Hans Zimmers martialische Suite aus dem Film „Der Gladiator“ passt zum Titel. Dagegen stellt Guido Rennert ein Medley aus schwungvollen Schlagermelodien, u.a. „Arrivederci Roma“, zusammen und verlängert damit die Urlaubsstimmung des Publikums. Das klatscht erst mit und applaudiert noch vor der ersten Zugabe „Funiculì Funiculà“ der brillanten Neuen Philharmonie stehend. Nach der Vorankündigung des ersten Sinfoniekonzerts in Kamen am 11. September endet das rundum gelungene Konzert mit dem raffinierten „The Italian Stallion“. Danach folgt: Langer Applaus!
Mehr Fotos und ein Video vom Konzert finden Sie unter hellwegeranzeiger.de/unna
Viele Bilder vom Konzert auf dem Markt: Neue Philharmonie Westfalen bringt Italien nach Unna
Video vom Marktplatz in Unna: Open-Air-Konzert mit der Neuen Philharmonie Westfalen