Seit dem Sommer 2018 ist die Eishalle Unna geschlossen. Der KJEC möchte gerne im September 2020 hier wieder trainieren. © Marcel Drawe
Eishalle
KJEC in Sorge: Stadt Unna prüft Vergabe des Betriebs der Eishalle
Die Eishalle Unna sanieren und sie anschließend betreiben: So lautete der Plan von „Unna braucht Eis“ und KJEC. Ob das so einfach geht, scheint plötzlich fraglich.
In der Planung zur Wiedereröffnung der Eishalle Unna tut sich plötzlich ein Szenario auf, mit dem „Unna braucht Eis“ und der Königsborner Jugendeishockey Club (KJEC) überhaupt nicht gerechnet haben: Möglicherweise muss die Stadt Unna den Betrieb der Eishalle ausschreiben, vielleicht sogar europaweit. Für die Pläne von „UbE“ und KJEC könnte dies das Aus bedeuten.
Was ist das Problem?KJEC plant für die ZukunftFür alle Szenarien gerüstetDer KJEC will seine Nachwuchsarbeit weiter ausbauen und hat bereits engen Kontakt zu den „Young Roosters“ aus Iserlohn. Von einer Kooperation könnten beide Vereine profitieren: Junge Spieler aus Unna bekämen die Möglichkeit, die Expertise der Iserlohner Trainer nutzen zu können und die Iserlohner Spieler könnten Laufzeiten in Unna bekommen – wenn die Halle wieder öffnet.Gleichzeitig hat der KJEC sich auch darauf vorbereitet, dass es zu Beginn der neuen Saison im Herbst 2020 noch kein Eis in Unna geben könnte: Mit dem Betreiber der Eishalle Bergkamen hat der Verein bereits die Verträge für die Laufzeiten verlängert. Auch 2020/21 können die KJEC-Spieler also dort trainieren – wenn ihre „eigene“ Halle noch geschlossen bliebe.
Das Vorhaben, mit dem „Unna braucht Eis“ beim Bürgerentscheid Ende Mai 2019 um das „Ja“ der Bürger zum Erhalt der Eissporthalle warb, sieht so aus: Der KJEC erhält einen Pachtvertrag über den Betrieb der Eissporthalle. Als solcher kann der Sportverein Fördergelder von bis 750.000 Euro des Landes NRW beantragen, um die Halle zu sanieren. Dass der KJEC und nicht „Unna braucht Eis“ als Pächter auftreten soll, liegt daran, dass der KJEC als Breitensportverein mit großer Nachwuchsabteilung förderberechigt ist, „UbE“ dagegen nicht.
Die Eissporthalle befindet sich nach wie vor im Besitz der Wirtschaftsbetriebe Unna (WBU), einer städtischen Tochter. Möglicherweise muss der Betrieb der Eishalle daher ausgeschrieben werden und kann nicht einfach per Pachtvertrag dem KJEC übertragen werden. In Gesprächen zwischen „UbE“, dem KJEC und Mitarbeiter der Stadtverwaltung und der WBU war dies kürzlich angeklungen. Auf Anfrage unserer Redaktion, ob die Stadtverwaltung prüfe, ob der Betrieb der Eishalle ausgeschrieben werden müsse, teilt die Pressestelle mit: „Aktuell erfolgt in Absprache mit allen Beteiligten eine kurzfristige Prüfung hinsichtlich vergabe- und beihilferechtlicher Fragen.“
Was bedeutet das?„Wir könnten im September 2020 Eis haben, aber nur, wenn wir spätestens Ende März einen unterschriebenen Pachtvertrag haben.“Michael Weber, 1. Vorsitzender des KJEC
© Marcel Drawe
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Für den KJEC und „Unna braucht Eis“ ist dies zunächst eine weitere Verzögerung, die sie in ihrem Vorhaben, im September 2020 wieder Eis in der Eishalle Unna zu haben, bremst. „Wir könnten im September Eis haben, aber nur, wenn wir spätestens Ende März einen unterschriebenen Pachtvertrag haben“, sagt Michael Weber, 1. Vorsitzender des KJEC.
Spätestens Ende März müssen die Förderanträge gestellt werden, damit der Verein die Chance hat, die rund 750.000 Euro für die Sanierung der Eishalle zu erhalten. „Es ist alles vorbereitet, wir haben mit Firmen gesprochen, wir haben mit den Banken gesprochen; es kann sofort losgehen“, beschreibt Weber, dass dem Verein gerade die Zeit davonläuft. Noch immer habe man die Bewertung des Wirtschaftsprüfers, der das Betreiberkonzept von „Unna braucht Eis“ geprüft hat, nicht vorliegen. Stattdessen stünde plötzlich im Raum, dass der Betrieb der Eishalle möglicherweise ausgeschrieben werden müsste. „Warum denkt man da erst jetzt drüber nach? Seit dem Bürgerentscheid ist schon so viel Zeit vergangen, in der man das hätte prüfen können“, ärgert sich Weber.
Was passiert, wenn der Betrieb der Eishalle tatsächlich ausgeschrieben werden muss?
© Marcel Drawe
„Wir sanieren doch keine Eishalle, von der wir nicht wissen, ob wir sie nachher auch betreiben werden.“Michael Weber, 1. Vorsitzender des KJEC
© Marcel Drawe
Dann wäre es völlig offen, wer künftig die Eishalle betreibt. Auswärtige Investoren könnten sich dann ebenso bewerben wie natürlich der KJEC. Wer am Ende das Rennen macht, wäre völlig offen.
Das Konzept des KJEC funktioniert nur als Einheit: Der KJEC saniert die Halle, weil er Pächter ist. „Nur wenn wir Betreiber werden, kann das Ganze nachhaltig werden“, sagt Michael Weber, „wir sanieren doch keine Eishalle, von der wir nicht wissen, ob wir sie nachher auch betreiben werden.“
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