Kein Zurück mehr von der Kündigung Lichtkunstzentrum in Unna braucht neuen Träger

Lichtkunst-Verein will an Kündigung festhalten
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Wenn die Mitglieder des Lichtkunstvereins im Dezember zur Jahreshauptversammlung zusammenkommen, sollen die Weichen für die künftige Zusammenarbeit zwischen dem Verein und der Stadt Unna umgestellt werden. Tatsächlich empfiehlt der Vorstand den Mitgliedern, für eine Kündigung des Vertrages zu stimmen, der bislang die Trägerschaft des Zentrums für Internationale Lichtkunst in die Hände des Vereins gelegt hat. Wirksam würde diese Kündigung dann Ende 2025.

Bereits Anfang 2024 hatte sich der Verein mit einem Brief an die Stadtverwaltung gewandt, der ein wenig nach einem Ultimatum klang. Offenbar hatte der Verein schon im Vorfeld erklärt, seine Trägerfunktion loswerden und künftig als reiner Förderverein fortbestehen zu wollen. Die Suche nach einem neuen Trägermodell war danach auch angelaufen, allerdings nicht mit dem Tempo, das man sich im Verein gewünscht hätte.

Lichtkunstverein will den Ausstieg aus der Trägerschaft

An einem angedrohten Kündigungsbeschluss in diesem Jahr hält der Verein nun offenbar fest – das erklärte der Vorsitzende Dr. Jochen Stemplewski nun im Gespräch mit unserer Redaktion. Allein die Kündigungsfrist und die immer noch lange Restlaufzeit bis Ende 2025 würden diesen Schritt nun nötig machen. „Natürlich wäre es uns lieb, wenn es trotzdem einen fließenden Wechsel und eine Übergabe an einen neuen Träger gibt. Wir stehen ja für die Lichtkunst in Unna.“

Tatsächlich gibt es Überlegungen und Vorbereitungen für einen Trägerwechsel im Lichtkunstmuseum. Die Stadt steht in Gesprächen mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Erst kürzlich solle sich das LWL-Museumsamt über den Fortgang einer Sanierungsanalyse in den Räumen des Lichtunstzentrums informiert haben, das überwiegend in alten Kellergewölben der früheren Lindenbrauerei untergebracht ist.
Verlässliche Informationen über den baulichen Zustand der Räume gehören für den LWL zu den Grund
Dr. Jochen Stemplewski ist Vorsitzender des Unnaer Lichtkunstvereins. Seinen Vereinsmitgliedern empfiehlt er für die Jahreshauptversammlung im Dezember, für die Kündigung des Vertrages mit der Stadt Unna zu stimmen. © UDO HENNES

Tatsächlich gibt es Überlegungen und Vorbereitungen für einen Trägerwechsel im Lichtkunstmuseum. Die Stadt steht in Gesprächen mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Erst kürzlich solle sich das LWL-Museumsamt über den Fortgang einer Sanierungsanalyse in den Räumen des Lichtkunstzentrums informiert haben, das überwiegend in alten Kellergewölben der früheren Lindenbrauerei untergebracht ist.

Verlässliche Informationen über den baulichen Zustand der Räume gehören für den LWL zu den Grundlagen, auf denen über eine Zusammenarbeit gesprochen werden kann. Vermutlich noch vor Jahresende soll das Ergebnis der Bestandsaufnahme vorliegen. „Der LWL scheint jedenfalls weiter interessiert zu sein“, wertet Dr. Stemplewski die jüngsten Anfragen.

Verein fühlt sich der Aufgabe nicht mehr gewachsen

Der Lichtkunstverein erklärt seinen Willen zur Abgabe der Trägerschaft damit, dass er eine Vereinsstruktur für diese Arbeit grundsätzlich für ungeeignet hält und sich vom Ausmaß der Aufgaben und der Verantwortung überfordert sehe. Die Trägerschaft durch einen Verein werde dem Zentrum in seiner heutigen Bedeutung nicht gerecht und begrenze das Museum in seiner künftigen Entwicklung.

Laut Dr. Stemplewski sei die Vereinsträgerschaft zunächst als Provisorium entstanden, das sich dann zunächst als funktional erwiesen habe und deshalb nicht mehr hinterfragt worden sei. Immerhin 22 Jahre lang gibt es das Zentrum nun in Vereinsträgerschaft.

In dieser Zeit sei die Einrichtung in Unna allerdings stetig gewachsen. Obwohl der Lichtkunst inzwischen auch in wesentlich bekannteren Museen ein Platz eingeräumt wird, sei das Lichtkunstzentrum in Unna mit seiner vollständigen Fokussierung darauf immer noch einzigartig. Die über Jahre gewachsene Sammlung, regelmäßige Sonderschauen und zuletzt 27.000 Besucher im Jahr machen das Zentrum inzwischen aber doch eine Nummer zu groß für eine Vereinsträgerschaft, meint Dr. Stemplewski.