Jens Toschläger verantwortet das Technische Ressort im Rathaus, ist aber als Erster Beigeordneter auch allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. Deshalb setzt sich die SPD für eine bessere Bezahlung ihres Mitgliedes ein.

Jens Toschläger verantwortet das Technische Ressort im Rathaus, ist aber als Erster Beigeordneter auch allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters. Deshalb setzt sich die SPD für eine bessere Bezahlung ihres Mitgliedes ein. © Stadt Unna

Mehr Geld für Toschläger: Unnas SPD kämpft für letzte Spitzenkraft

dzPolitik

Er ist der letzte SPD-Mann im Führungskreis der Unnaer Stadtverwaltung. Jetzt soll Jens Toschläger besser bezahlt werden. Das schlägt zumindest die Ratsfraktion der Genossen vor.

Unna

, 20.09.2022, 13:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ein Antrag der SPD-Fraktion im Stadtrat zielt darauf ab, dass Unnas Erster Beigeordneter künftig besser bezahlt wird – besser als bislang und besser als die beiden übrigen Beigeordneten im Verwaltungsvorstand des Unnaer Rathauses. Die Höhergruppierung wäre nach dem Text des Antrages nicht an die Person, sondern an die Position gebunden. Aktuell wäre es damit aber Jens Toschläger, der von der Besoldungsgruppe B2 auf B3 hochgestuft würde.

Jens Toschläger war im April 2019 als Technischer Beigeordneter ins Unnaer Rathaus gekommen. In dieser Rolle verantwortet er die Bereiche Bauen, Bauordnung und Bauleitplanung, das städtische Immobilienmanagement sowie das Straßen- und Verkehrswesen der Kommune. Seit Juli 2019 ist Toschläger aber auch Erster Beigeordneter und damit allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters.

Toschlägers Grundbezüge würden mit einer Höhergruppierung von aktuell 7956,91 Euro auf 8421,98 Euro im Monat ansteigen. Die SPD begründet ihre Forderung damit, dass die dauerhafte Vertretungsbereitschaft als Vizechef der Verwaltung ein höheres Maß an Einsatz und Verantwortung bedeutet. Der Erste Beigeordnete sollte daher auch in der Bezahlung eine Abgrenzung gegenüber Beigeordneten haben, die nur ihrer Ressortverantwortung gerecht werden müssen.

Was aus dem Vorschlag wird, zeigt sich spätestens in der Ratssitzung am Donnerstag dieser Woche. Dann nämlich steht der Vorschlag der SPD bereits auf der Tagesordnung. Es ist durchaus denkbar, dass die Diskussion um den Vorschlag trotz der Fokussierung auf die Position nicht ganz von der Person und ihrem Parteibuch zu trennen ist.

Jens Toschläger ist der letzte SPD-Mann in der Führungsriege des Rathauses, und gerade in der Frage der Beigeordnetenstellen waren in Unna zuletzt auch parteitaktisch motivierte Entscheidungen zu sehen. Dass dem langjährigen Kämmerer Achim Thomae der Aufstieg auf eine Beigeordnetenposition verwehrt geblieben ist, galt auch als schwarz-grüne Retourkutsche an die SPD, die zuvor maßgeblich daran mitgewirkt hatte, dass die bündnisgrüne Fraktionsvorsitzende Claudia Keuchel ihre Bewerbung für eine Beigeordnetenstelle zurückzog.

Allerdings konnten Politiker aller Parteien auch die Nebenwirkungen einer solchen Politik beobachten, als SPD-Mann Thomae plötzlich Erster Beigeordneter in Dinslaken wurde. Thomae galt in seinem Aufgabenbereich in Unna als anerkannt – genau wie Jens Toschläger.

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