Alter Westfriedhof, Kurpark, Bornekamp, Bimbergtal, Uelzener Heide und Hemmerder Schelk – sechs Orte in Unna verbindet eine Seltenheit in der Stadt: Es sind die kühlen Orte, an denen die Temperaturen im Sommer am weitesten entfernt sind von Maximalwerten.
Die Hitze- und Wärmeinseln in Unna sind hingegen dort, wo sich die Menschen oft aufhalten oder wohnen: die Innenstadt, die dicht bebauten Siedlungen oder Gewerbe- und Industriegebiete.
Hitze-Manager im Rathaus
Die Stadt Unna hat der übermäßigen Hitze, die eher zunimmt, denn abnimmt, den Kampf angesagt. So wird im Umweltamt ab Herbst eine neue Stelle besetzt: Die Fachkraft soll sich voll und ganz auf die städtische Wärme- und Hitzeplanung konzentrieren.
Das Besetzungsverfahren für die Planstelle laufe aktuell, bestätigte Stadtsprecherin Anna Gemünd am Dienstag (30. Juli). Der neue Mitarbeiter muss nicht bei Null anfangen, wenn er ins Rathaus kommt.

Die Stadtverwaltung hat beim Regionalverband Ruhr (RVR) schon ein Gutachten in Auftrag gegeben. Die Experten in Essen sollen das gesamte Stadtgebiet, Innenstadt wie Außenbezirke, daraufhin untersuchen, wie stark sich die Belastung durch Hitzeeinwirkung im Einzelnen darstellt.
„Wir rechnen noch im Herbst mit den Ergebnissen“, so Gemünd. Mit dem Gutachten als Grundlage wolle man Lösungen entwickeln, wie Menschen vor zu viel Hitze geschützt werden können. Es gehe ausdrücklich auch um Beratung der Bürgerinnen und Bürger, denn ältere Menschen sind besonders gefährdet.
Masterplan gegen Hitze
Denkbar sei eine Art „Hitze-Knigge“, ein Faltblatt, in dem wichtige Tipps zum Schutz vor zu großer Hitze gegeben werden. Probate Mittel wie ausreichendes Trinken oder der Aufenthalt im Schatten sollen im Bewusstsein verankert werden.
Die Installation von weiteren Wasserspendern wie schon in der Fußgängerzone geschehen gehöre ebenfalls zu einem Hitzeaktionsplan. Aber auch größere Fragen, wie zum Beispiel Schatten spendende Räume in der Öffentlichkeit geschaffen werden können, sollen beantwortet werden.
Mit Konzepten zu arbeiten, biete immer die bessere Chance, Fördergelder von anderer Stelle zu erhalten. Einen Masterplan gegen Hitze, für den es schon im November 2022 Impulse aus der Politik gab, gebe es aktuell zwar noch nicht. Vielleicht könne er bis zum nächsten Hitzesommer aber vorliegen.
Armin Eichenmüller hat unter www.kultur-in-unna.de/abkuehlung interessante Tipps für heiße Tage in Unna zusammengestellt.