Blätter
Herbstlaub: Wie Hauseigentümer Klagen vermeiden und die Natur schützen
Je nach Standort fallen im Herbst Berge von Laub an. Wer sich darum kümmern muss, kann Ärger vermeiden und mit ein paar Tricks auch der Natur Gutes tun.
Unna
, 24.10.2022 / Lesedauer: 3 minHerbstlaub ist alle Jahre wieder ein Thema, das Hauseigentümer beschäftigt. Die Verbraucherzentrale Unna erklärt, wann und wo gekehrt werden muss und wie das Laub am besten entsorgt wird.
Wenn im Herbst die ersten Blätter fallen, beginnt eine lästige, aber unumgängliche Pflicht: Die Gehwege müssen vom Laub befreit werden. Sonst kann es eventuell teuer werden, wenn jemand ausrutscht. Doch wie lässt sich die Blätterflut am besten bewältigen? Martina Bahde, Umweltberaterin der Verbraucherzentrale NRW, gibt nützliche Tipps:
Im Garten darf es gern „wild“ sein
Während Gehwege vom Laub befreit werden müssen, sieht die Sache im Garten anders aus. Eine Blätterdecke bietet den Pflanzen im Winter Schutz vor Frost. Auch bei starkem Regen bleiben so mehr Mineralien in der Erde. Wer einen Komposthaufen hat, kann hier mit Zweigen und Laub im Wechsel sinnvolle Schichtarbeit leisten: Die Blätter verrotten zu einem nährstoffreichen Humus, der sich anstelle von teurer Gartenerde im Frühjahr bezahlt macht.
Sie sind laut und aus verschiedenen Gründen schädlich für die Natur, Laubbläser kommen trotzdem auch im Privatbereich zum Einsatz, da sie günstig zu kaufen sind.
Besen statt Bläser
Um einfach, schnell und günstig die Blätter vor der eigenen Haustür zu entfernen, sind Besen, Rechen oder Harke die beste Wahl. Laubsauger oder -bläser sind teurer in der Anschaffung und müssen mit Strom oder Benzin betrieben werden. Mit Lautstärken zwischen 90 und 120 Dezibel erreicht ein Benzin-Laubsauger nicht nur den Lärmpegel einer Kettensäge, sondern produziert auch gesundheitsgefährdende Luftschadstoffe. Bei feuchtem Laub reicht die Leistung der meisten Geräte zudem nicht aus, um die Blätter vom nassen Boden zu entfernen.
Richtig entsorgen: Biotonne oder Zusatz-Säcke
Wenn das anfallende Laub zu viel ist für den eigenen Garten, kann man überschüssiges Material am schnellsten in der Biotonne loswerden. Restmüll- oder Papiertonne sind hingegen tabu. Wenn aber auch die Biotonne nicht ausreicht, so haben Unnaer Bürger die Möglichkeit, spezielle, kostenpflichtige Beistellsäcke zur Biotonne zu nutzen, die bei der nächsten Leerung der Biotonne automatisch mit abgeholt werden.
Annahmestellen für größere Mengen sind zum Beispiel der Servicehof an der Viktoriastraße in Unna oder das Kompostwerk in Fröndenberg-Ostbüren. Das Verbrennen des Laubs ist in den meisten Kommunen verboten. Aufgrund des hohen Wassergehalts raucht und stinkt brennendes Laub, außerdem wird Feinstaub freigesetzt.
Wichtig: Abflüsse kontrollieren
Wenn sich Laub in Regenrinnen und vor Abflussrohren sammelt, fällt das nicht immer sofort ins Auge. Doch sobald sich die Blätter zu einer dicken Schicht formieren, werden sie so wasserdicht wie Plastikfolie. Wenn dann die Abflüsse verstopfen und der Regen sich vom Dach oder vor Ablaufgittern einen anderen Weg sucht, können teure Wasserschäden entstehen. Vermeiden lässt sich dies durch das Anbringen spezieller Gitter, von denen die Blätter abrutschen, oder durch regelmäßige Kontrolle und Reinigung.
Versicherungsschutz bei Unfällen
Wenn Personen auf feuchtem Laub ausrutschen und sich verletzten, schützt Hauseigentümer in der selbst genutzten Immobilie die Privathaftpflichtversicherung vor Schadenersatzforderungen. Wer Immobilien besitzt und vermietet, ist durch die Haus- und Grundeigentümer-Haftpflicht-Police abgesichert. Für den Fall, dass Eigentümer ihre Mieter schadenersatzpflichtig machen können, weil diese es mit der Laubbeseitigung nicht so genau genommen haben, tritt in der Regel die Privathaftpflicht der Mieter ein.
Es gibt allerdings keine genauen Regelungen, wie häufig gekehrt werden muss. Nicht jeder Unfall auf laubbedecktem Boden zieht automatisch Schadenersatzansprüche nach sich. Im Streitfall prüfen Gerichte, ob der Betroffene den Unfall nicht durch allzu sorgloses Verhalten mitverschuldet hat.