Hartmut Ganzke will in Unna vielleicht gar nicht viel anderes machen, aber vieles anders. Über seinen thematischen Ausblick auf den Wahlkampf und auf Schwerpunkte einer möglichen Bürgermeisterschaft stellt er zunächst stilistische Unterschiede zwischen seiner politischen Philosophie und der Arbeit des Amtsinhabers.
Zuletzt habe sich in Unna eine Art der Erstarrung breitgemacht, beklagt er. „Eine Sache, die der Politik in Unna verloren gegangen ist, ist es, Entscheidungen zu treffen. Es wird möglicherweise zu viel geprüft, zu viel begutachtet, zu viel hinterfragt und es wird zu wenig die Entscheidung als solche getroffen.“
Ganzke will „zeitnah nachvollziehbare Entscheidungen treffen“
Aus seiner Arbeit in Politik und Rechtswesen wisse er, wie wichtig es ist, Entscheidungen auf tragfähige Grundlagen zu stellen. Dann aber müsse man auch „zeitnah nachvollziehbare Entscheidungen treffen“. Und: „Ein Kampf um Ideologien hat in der Kommunalpolitik nichts zu suchen“, so Ganzke.
„Nachvollziehbar“ würden Entscheidungen durch Transparenz im Austausch von Fakten und Bewertungen, ob zwischen der Verwaltung und der Politik oder in die Bürgerschaft hinein kommuniziert. Er spreche eine „Einladung zum Mitmachen“ aus.

Themenschwerpunkte: Familie, Wohnen, Wirtschaft
Inhaltlich bereitet Ganzke einen „Plan für Unna“ vor. Ausführlich vorgestellt werden soll dieser im Rahmen von Ganzkes offizieller Kandidaten-Aufstellung durch die Parteibasis am 28. November. Drei Schwerpunkte nannte Ganzke bereits vorab.
„Wir wollen die arbeitende Familie in den Fokus stellen“, erklärt Ganzke. Dies bedeute eine entsprechend hohe Gewichtung von Betreuungsangeboten in Kindergärten und Ganztagesgruppen. Die Stadt Unna solle aber auch attraktiv gemacht werden für den weiteren Zuzug junger Familien von außen.
Ein zweiter Themenschwerpunkt liege auch deshalb in der Frage: „Wie wollen wir wohnen?“ Dahinter stehe ein Konzept, das weiter in die Zukunft gerichtet sei und Weichenstellungen für die Zeit ab 2040 vornehme.
Als drittes kündigt Ganzke eine „Initiative Arbeit“ an, in der Wirtschaft inklusive Handel, Gewerkschaften und Politik zusammenarbeiten sollen. „Wirtschaftsförderung ist eine der obersten Aufgaben, die ein Bürgermeister zur Chefsache erklären muss“, so Ganzke.
Motivation: „Unna kann mehr“
Als Motivation für seine Kandidatur nennt Ganzke übrigens an erster Stelle „Lust“. „Lust darauf, Kandidat zu sein, den Wahlkampf zu bestreiten und wenn er erfolgreich ist, auch Lust darauf, Bürgermeister zu sein in meiner Stadt.“ Unna sei „eine starke Stadt mit starken Stadtteilen und exorbitant engagierten Bürgern“. Allerdings „performe“ Unna derzeit nicht allzu gut. „Ich bin mir sicher: Unna kann mehr.“