Panzerabgabe allein verpflichtet zu nichts Unnas Bundeswehreinheit und die Ukraine

Panzerabgabe verpflichtet zu nichts: Unnas Bundeswehr und die Ukraine
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Auch wenn die 14 Leopard-2-Panzer für die Ukraine aus Beständen der Panzerbrigade 21 stammen, sind Folgen für die Bundeswehr in Unna zurzeit nicht absehbar. Auszuschließen sind weitere Aufgaben bei Transport, Nachschub und Instandsetzung zwar nicht. Zumindest aber würden sie nicht zwangsläufig auf die Soldatinnen und Soldaten des Versorgungsbataillons 7 zukommen, erklärt nun Presseoffizier Oberleutnant Chaouki Aakil.

Das hat etwas damit zu tun, wie die Bundeswehr Entscheidungen trifft, wenn Aufgaben zu verteilen sind. Das Versorgungsbataillon 7 mit Sitz in Unna ist Teil der Panzerbrigade 21 und dabei auch für die Logistik hinter den 14 Leopard-2-Panzern zuständig, die nun vom Panzerbataillon 203 in Augustdorf für eine Lieferung in die Ukraine abgestellt werden sollen.

Aber: Von dem Moment an, in dem das Bataillon diese Panzer abgibt, erlischt zunächst die Zuständigkeit der Unnaer. Die Panzer sind dann Sache der Ukraine. Allein von der Herkunft der Panzer leitet sich keine Verpflichtung ab.

Wer liefert, wird zentral entschieden

Natürlich brauchen sie Munition, Treibstoff, Ersatzteile, Wartung und Reparaturen. Und es ist denkbar, dass derlei Lieferungen und Leistungen nicht nur von der Rüstungsindustrie kommen, sondern ebenfalls von der Bundeswehr. Dies sei aber zunächst eine politische Entscheidung, erklärt Aakil.

Und wenn es dann doch wieder am deutschen Heer sei, weitere Leistungen zu erbringen, würden diese Aufgaben von zentralen Stellen neu verteilt. Für Transportaufträge steuere dies etwa das Logistikzentrum der Bundeswehr in Wilhelmshaven.

Dabei könnten dann theoretisch auch Einheiten der Panzerbrigade 21 gefragt sein - oder eben andere Truppenteile. Unnas Versorgungsbataillon wäre dann eine der denkbaren Fachstellen, aber eben nicht zwingend zuständig aufgrund der Truppenstruktur.

Muss Unnas Truppe einen Büffel abgeben?

Dass eine Beteiligung von Soldatinnen und Soldaten des Versorgungsbataillons 7 an den logistischen Fragen der Panzerlieferung durchaus in Betracht kommt, wäre allerdings aus der Sache her erklärbar. Das Versorgungsbataillon 7 hat auch eine Kompanie in Augustdorf, also am derzeitigen Standort der Leopard 2A6 für die Ukraine.

Die Panzer noch einmal zu warten und dann auf den Eisenbahntransport zu bringen, wären Aufgaben, die die Einheiten schlichtweg gut leisten könnten.

Eine Betroffenheit durch den Krieg in der Ukraine ist allerdings für Unnas Einheiten auch auf anderen Wegen denkbar.

Deutschlands Hilfspaket für die Ukraine sieht auch die Lieferung von Bergepanzern des Typs „Büffel“ vor. Noch nicht entschieden, aber zumindest im Gespräch ist, dass einer davon zunächst aus den Beständen des Versorgungsbataillons 7 kommt.

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