Nach dem „Go“ für Möbel Höffner Diese freien Gewerbeflächen gibt es noch in Unna

Nach dem „Go“ für Höffner: Wo gibt es noch freie Gewerbeflächen?
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Die Krieger-Gruppe hat eine knapp 100.000 Quadratmeter große Fläche in Unna gekauft. Damit hat sich die Eigentümerin der Möbelkette Höffner ein großes Reststück aus den verbliebenen Gewerbeflächen im Stadtgebiet herausgeschnitten. Welche das noch sind – und was dort geplant ist – hat unsere Redaktion im Gespräch mit der Wirtschaftsförderung des Kreises Unna (WFG) in Erfahrung gebracht.

Gewerbeflächen: Regionalplan gibt die Leitplanken vor

Höffner plant einen großen Servicestandort, gelegen in einem Dreieck, das von der alten B1 (heute L821), der Autobahn 44 und der Straße „Massener Heide“ gebildet wird. Der Stadtrat hatte dem Projekt im Dezember 2023 sein „Go“ gegeben – in einer extrem knappen, geheimen Abstimmung.

Der Höffner-Acker ist eine von wenigen Flächen, auf denen sich Gewerbe in Unna überhaupt noch ansiedeln kann. Die Rahmenbedingungen dafür gibt der Regionalplan Ruhr vor. Darin werden Bereiche für gewerbliche und industrielle Nutzungen in der Region festgelegt.

Eine Karte aus dem Regionalplan Ruhr zeigt, welche Flächen Siedlungsbereiche sind und welche Bereiche für gewerbliche und industrielle Nutzungen zur Verfügung stehen.
Während die gelben Schattierungen die allgemeinen Siedlungsbereiche zeigen, sind es die grauen Schattierungen, die vorgeben, wo Flächen für Gewerbe und Industrie sind. © Regionalplan Ruhr

„Wir haben noch einige wenige Flächen, aber die Fläche verknappt sich insgesamt stark“, erklärt Dr. Petra Bergmann, Prokuristin und Leiterin der Abteilung Flächenentwicklung und Vermarktung bei der WFG. Schon heute gebe es im Kreis Unna zu wenig Flächen für „eine tragfähige Wirtschaftsentwicklung“.

Dabei verfügt gerade die Stadt Unna über verschiedene Gewerbegebiete – an der Viktoria-, Zechen-, Nord- und Feldstraße sowie in den Industrieparks Nord, Süd und Büddenberg.

WFG-Geschäftsführer Sascha Dorday, Holzwickedes Bürgermeisterin Ulrike Drossel und Dr. Petra Bergmann, Leiterin des Teams Fläche der WFG Kreis Unna, halten einen Plan für die Carrera-Straße in Holzwickede in die Kamera.
WFG-Geschäftsführer Sascha Dorday (links) und Dr. Petra Bergmann (rechts), Leiterin des Teams Fläche der WFG Kreis Unna, hier mit Holzwickedes Bürgermeisterin Ulrike Drossel, sind für die Wirtschaft im Kreis Unna verantwortlich. © Udo Hennes (Archiv)

Ansiedeln können sich Unternehmen derzeit beispielsweise noch im Gewerbepark Unna/Kamen. An der Kamener Stadtgrenze, unmittelbar an der Woolworth-Zentrale an der Straße „Mönninghoffs Feld“, gibt es noch einige Flächen mit Größen von rund 6.000 bis 22.500 Quadratmetern.

Spätestens bis ins Jahr 2026 sollen die Restflächen vermarktet werden. WFG-Geschäftsführer Sascha Dorday verrät, dass bereits mit Investoren Kaufverträge ausgehandelt werden. Eine Gewerbefläche ist bereits reserviert.

Gewerbegebiet an der Hansastraße

Gleiches gelte für das Gewerbegebiet an der Hansastraße. Dort wird aktuell gebaut und weitere Unternehmen sollen folgen. Die Restfläche beläuft sich auf rund 15.000 Quadratmeter. „Wir siedeln fortlaufend Betriebe an“, sagt Dorday. Gespräche mit Investoren seien auch für diese Flächen fortgeschritten.

Die Entwicklung der Gewerbeflächen an der Hansastraße hat die WFG im vergangenen Jahr in den Fokus gerückt. Die Schwierigkeit dabei: Es war keine Entwässerung vorhanden.

Künftig werden sich die WFG-Mitarbeiter auf ein neues Gewerbegebiet in Unna konzentrieren: an der Provinzialstraße. Diese Fläche hatte die WFG in Eigenregie erworben. Gegenüber des künftigen Höffner-Servicestandortes sollen sich weitere Unternehmen ansiedeln können. „Diese Flächen werden dringend gebraucht“, sagt Petra Bergmann.

Auch deshalb will die WFG künftig konzeptionell mit der Krieger-Gruppe zusammenarbeiten. Themen wie Verkehr und Entwässerung hängen vor Ort schließlich zusammen, erklärt Sascha Dorday.

Über die sich in der Entwicklung befindlichen Flächen hinaus wird das Angebot an Gewerbeflächen aber immer knapper. Das zeigt der Blick auf die entsprechenden Karten im Regionalplan Ruhr.