Wo Banken ihr Personal aus Filialen abziehen, hinterlassen sie zumeist wenigstens noch eine Bargeldversorgung. Aber diese funktioniert nicht immer zu 100 Prozent. In einem Unnaer Dorf, das gerade eine solche Filialschließung hinter sich hat, war nun zwischenzeitlich kein Geld mehr zu bekommen.
Egbert Wilp gehört zu den Menschen, die den Strukturwandel der Bankenwesen kritisch betrachten. Als bekannt wurde, dass die Volksbank ihre Filiale in Unna-Hemmerde aufgibt, meldete er sich als Kunde verärgert zu Wort, auch in Sorge um die Infrastruktur in seinem Dorf und die Versorgung der Bewohner. Die Volksbank hatte angekündigt, aus Kostengründen ihr Personal aus Hemmerde abzuziehen, dabei aber versprochen, ein Geldautomat werde im Dorf bleiben.
Er ist geblieben, aber kürzlich spuckte der Apparat kein Geld mehr aus. Wilp berichtet, er habe in einen Nachbarort fahren müssen, um Bargeld abzuheben. „Wir haben fast damit gerechnet. So etwas sollte nicht passieren“, so der Hemmerder. Und ihm sei berichtet worden, dies sei nicht der erste Bargeldmangel in der SB-Filiale gewesen.
Zur Sicherheit: Bank nennt keine Details
Ist für die Bank möglicherweise schwer abzuschätzen, mit wie viel Geld der Automat befüllt wird, den neben Kunden der Volksbank auch die der Sparkasse kostenfrei nutzen können? Denkbar ist, dass aus Sicherheitsgründen im Zweifel eher weniger Banknoten in den Automaten gelagert werden.
ie Volksbank bestätigt dies allerdings nicht. Eine Sprecherin teilte unserer Redaktion mit, man bitte um Verständnis, dass die Bank sich aus sicherheitstechnischen Gründen nicht zu den Gepflogenheiten der Automatenbefüllung äußert.

Panne am Automaten behoben
Den Ausfall der Bargeldversorgung am vergangenen Wochenende hingegen bestätigt die Bank. Es sei temporär zu technischen Ausfällen des Geldautomaten in Hemmerde gekommen. Die Fehler seien inzwischen behoben. Seit Montag, 8. Mai, funktioniere die Technik wieder reibungslos.
Die Volksbank betont: „Auch nach dem Umzug der Filiale nach Unna ist die Bargeldversorgung in Hemmerde gesichert und wird auch von unseren Kundinnen und Kunden nach wie vor in Anspruch genommen.“