Es müsse nun endlich etwas passieren an dieser Kreuzung, hatte Anwohnerin Danja Abel nach dem schweren Unfall ihrer Tochter Sina gefordert. Vor drei Jahren war die damals 18-Jährige auf ihrem Fahrrad angefahren und schwer verletzt worden. Das Problem, dass der Kessebürener Weg schlecht einzusehen ist, beklagen Nutzer der Kreuzung wesentlich länger.
Die Stadt Unna weiß um diese Probleme, sieht allerdings im Moment wenig Ansätze, um weiter tätig zu werden. Sie verweist auf die erfolgte Temporeduzierung: Auf einem Abschnitt von 50 Metern ist die Höchstgeschwindigkeit auf der Zubringerstraße zwischen B1 und Innenstadtring auf 30 km/h beschränkt worden. „Andere Maßnahmen sind derzeit nicht möglich“, erklärt Rathaussprecherin Anna Gemünd.
In der Unfallkommission zurzeit „kein Thema“
Die Stadt schildert den bisherigen Werdegang des Themas: „Aufgrund des Unfalls der Radfahrerin und einer daraus resultierenden Bürgereingabe wurde die Örtlichkeit in 2021 in Augenschein genommen. Die Träger der Straßenbaulast (Kreisstadt Unna/Straßen NRW) und die Kreispolizeibehörde Unna wurden an dem Vorgang beteiligt. Zu diesem Zeitpunkt galt für diesen Abschnitt die Geschwindigkeit von 50 km/h. Die Straßenverkehrsbehörde hat sich die Sichtdreiecke/-verhältnisse darstellen lassen. Durch die Sichtfeldeinschränkungen auf den Verkehr der L679 in Fahrtrichtung B1 aus der Herderstraße (beide Zufahrten), wurde die Geschwindigkeit in beide Fahrtrichtungen reduziert. Die Umsetzung erfolgte im Jahr 2022.“

Zuletzt habe man sich mit der Situation dort nicht mehr befasst. „In der Unfallkommission ist die genannte Stelle im Moment kein Thema“, berichtet Stadtsprecherin Gemünd. Betrachtet worden sei dagegen die nächste Kreuzung etwas weiter oberhalb, nämlich die von Kessebürener Weg und B1, ohne dass sich aus dieser Betrachtung Maßnahmen ableiten würden.
Kommunikationsproblem innerhalb der Behörden?
Eine mögliche Maßnahme zeigt die Stadt allerdings doch auf, wenngleich es eine wäre, die regelmäßig wiederholt werden muss. „Eine Problematik ist immer der überhängende Bewuchs. Da reagiert das Ordnungsamt auf Beschwerden, wird aber auch tätig, wenn dies bei Kontrollfahrten auffällt“, so Anna Gemünd. „Beschwerden über die Verkehrssituation sind derzeit bei der Stadtverwaltung nicht bekannt“, merkt sie zudem an.
Letzteres überrascht. Allerdings kamen zuletzt von verschiedenen Straßen in Unna Klagen darüber, dass nach Hinweisen an „die Stadt“ auf sicherheitsgefährdende Mängel nicht unbedingt eine Reaktion erfolgt war.