Agethen zählt zu den Traditionsgaststätten in Unna. Die Betreiber haben sich nun für eine Veränderung des Konzeptes entschieden. Künftig sollen sich Gäste ihr Essen im Baukastenprinzip zusammenstellen. Auch die Öffnungszeiten werden angepasst.
Daniel Gala und Aleks Dymek kümmern sich um das Haus Agethen
Nachdem sich Wirt Karl-Heinz-Schürmann verabschiedet hat, um ein Restaurant am Golfclub Unna-Fröndenberg zu übernehmen, pachtete Daniel Gala das alte Gasthaus an der Unnaer Fußgängerzone. Dessen Familie betreibt seit vielen Jahren das Restaurant Meisterhaus, das nur einen Steinwurf von Agethen entfernt liegt.
Seit einem Jahr hat Daniel Gala mit Aleks Dymek im Agethen einen Geschäftspartner an seiner Seite. Der 45-Jährige ist für die Küche des Gasthauses verantwortlich.

In einem Entwurf einer neuen Speisekarte für das Agethen heißt es: „Liebe Gäste, nach einem Jahr ziehen wir ein Resümee und sind zu einer einmaligen Idee gekommen. Jeder Gast hat jetzt die Möglichkeit, sich sein Essen selbst zusammenzustellen.“
Wie sich Daniel Gala und Aleks Dymek das konkret vorstellen, haben sie unserer Redaktion erläutert. „Ein Teller besteht in der Regel aus drei Komponenten“, sagt Aleks Dymek. Waren die bei den Gerichten bislang vom Gasthaus vorgegeben, können Gäste künftig frei wählen.
Komponenten sind beliebig kombinierbar
So sollen sechs verschiedene Fleischsorten – beispielsweise Schweineschnitzel für 12 Euro, Rinderfilet für 25 Euro oder Hähnchen-Oberschenkelfilet für 12,50 Euro – und vier verschiedene Fischsorten angeboten werden. Dazu können die Gäste zwischen acht Beilagen, vier Saucen und vier Extras auswählen. Vorspeisen und Nachspeisen gibt es weiterhin in der bekannten Form.
Jede einzelne Komponente auf der Karte ist kombinierbar und mit einem eigenen Preis ausgezeichnet. Bedeutet: Die Gäste können sich ihr Gericht selbst konfigurieren, müssen den Endpreis zunächst aber selber ausrechnen. 200 Gramm vom Gelbflossen-Thunfisch (20 Euro) mit Rosmarin-Kartoffeln (5,50 Euro), gegrilltem Grünen Spargel (5,50 Euro) und einer Curry-Ananas-Sauce (2,50 Euro) würden beispielsweise 33,50 Euro kosten.

Waren es vorher 34 verschiedene Gerichte auf der Karte, gibt es nun mehr Variationsmöglichkeiten für die Gäste, sagt Aleks Dymek. „Und wir sind in der Küche schneller.“
Damit könne er auf die Umbuchpauschale verzichten, die bei einigen Unnaern auf Unverständnis gestoßen war. 2,50 Euro wurden bislang im Agethen verlangt, entschied sich ein Gast für eine andere als die ausgezeichnete Beilage.
Preisniveau soll sich nicht verändern
Am Preisniveau soll sich nichts ändern. Durch das neue Konzept könne er aber auf eine Erhöhung der Preise durch die veränderte Mehrwertsteuer verzichten, sagt Aleks Dymek.
Seit dem 1. Januar 2024 gilt für die Gastronomie wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen, die vor Ort verzehrt werden. Der Satz war im Juli 2020 auf 7 Prozent gesenkt worden, um den Restaurants und Cafés durch den pandemiebedingten Konsumrückgang zu helfen.
Eines soll sich im Agethen auch nicht verändern: „Der Schwerpunkt liegt weiter auf frischen Produkten aus der Region“, sagt Aleks Dymek. Mit der neuen Speisekarte sollen Gäste die Preise für ein Gericht besser nachvollziehen können.
Veränderte Öffnungszeiten
Auch die Öffnungszeiten werden angepasst: Statt vom Montag bis Samstag ist Aleks Dymek mit seinem Team ab sofort von Mittwoch bis Samstag (17 bis 22 Uhr) für seine Gäste vor Ort.
Das soll sich mit der Biergarten-Saison im Sommer wieder ändern. Dann soll das Agethen wieder an sechs Tagen in der Woche geöffnet sein. Zur Fußball-Europameisterschaft verspricht Aleks Dymek zudem eine Leinwand in dem dann modernisierten Biergarten.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 14. Januar 2024.