Für einen sicheren Schulweg: Polizei ahndet Elterntaxi-Verstöße

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Für einen sicheren Schulweg: Polizei ahndet Elterntaxi-Verstöße

dzPolizeikontrollen

Wenn es um sichere Schulwege geht, blicken viele Menschen gerne auf die Behörden. Tatsächlich trägt aber jeder mit seinem Verhalten dazu bei, wie gefährdet Kinder auf dem Schulweg sind.

von Dirk Becker

Unna

, 19.08.2020, 14:48 Uhr / Lesedauer: 2 min

Für mehrere Eltern hat der Mittwoch alles andere als gut begonnen – und daran sind sie selbst schuld. Der Bezirks- und Schwerpunktdienst der Polizei führte im Bereich der Herderstraße/Jahnstraße gemeinsam mit Fahrradstreifen, Kradfahrern und technischer Geschwindigkeitsüberwachung des Verkehrsdienstes Kontrollen zur Schulwegsicherung durch.

Für manche Eltern steht jetzt fest: Die Kinder nur mal eben schnell zur Schule bringen, kann ganz schön teuer werden – wobei die Betonung auf dem Wort „schnell“ liegt.

Temposünder müssen zahlen

Während sich ein Großteil der 468 auf der Morgenstraße gemessenen Fahrzeuge vorbildlich an die dort zulässige Geschwindigkeit von 30 km/h hielt, waren sieben Verkehrsteilnehmer zu schnell unterwegs. Sechs von ihnen müssen ein Verwarnungsgeld bezahlt. Gegen einen mit 54 Stundenkilometern gemessen Fahrer leitete die Polizei ein Ordnungswidrigkeitenverfahren ein.

Im Kreuzungsbereich Morgenstraße/Uhlandstraße missachtete zudem ein Verkehrsteilnehmer das Rotlicht und erhielt eine Ordnungswidrigkeitenanzeige.

Elterntaxis halten, wo sie es nicht dürfen

An der Herderstraße/Jahnstraße, an der im kontrollierten Bereich ein absolutes Halteverbot gilt, haben sich acht Elterntaxis nicht daran gehalten. Auch diese Fahrerinnen und Fahrer müssen ein Verwarnungsgeld zahlen.

Die Polizei betont die Gefahr, die von den Elterntaxis ausgeht und rechtfertigt damit auch, dass sie Kontrollen wie die am Mittwochmorgen durchführt. Haltende und an- und abfahrende Fahrzeuge im Bereich von Schulen stellten immer wieder eine Gefahr dar, die von Schulkindern oftmals nicht richtig eingeschätzt werden könne. Durch das Bring- und Holverhalten der Eltern komme es dabei regelmäßig zu Behinderungen von Schulbussen und gefährlichen Wendemanövern.

Polizei-Appell an Eltern

Die Polizei appelliert an Eltern, die ihre Kinder unbedingt zur Schule bringen müssen, nicht bis direkt vor die Schulen zu fahren. Stattdessen sollten Eltern vorhandene Parkmöglichkeiten in der Nähe nutzen und ihrer Kinder die übrigen Meter bis zur Schule zu Fuß gehen lassen. Eltern unterstützten ihr Kind so bei der selbstständigen Bewältigung des Schulweges, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Letztlich fungierten die Eltern auch als Vorbilder im Straßenverkehr. Und nicht nur das: So manchem Elternteil wäre eine Strafe am Mittwochmorgen erspart geblieben.