Gastronom verlässt nach wenigen Monaten Unna „Nicht jedes Konzept funktioniert überall“

„Neue Mühle“: In der Frittenküche bleibt die Fritteuse kalt
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Im Einkaufszentrum „Neue Mühle“ bleibt ab sofort die Fritteuse kalt. Unternehmensgründer Emanuel McCance und seine Frittenküche haben unter den Standort in Unna einen Schlussstrich gezogen – nach nur wenigen Monaten. „Nicht jedes Konzept funktioniert überall“, sagt McCance im Gespräch mit unserer Redaktion über die Hintergründe.

Spezielles Pommes-Angebot

Pommes mit Rucola, Parmesan und dunklen Trüffeln, mit Speckmarmelade und irischem Cheddar oder als „Greek Adventure“ mit Pulled Chicken, Gurkensalat, Olivenmayonaise und Feta-Käse – die Frittenküche bot Geschmackswelten jenseits von Ketchup und Mayo.

Doch zu wenige Unnaer haben das Angebot in den vergangenen Monaten wahrgenommen. Es fehlte die Laufkundschaft im Einkaufszentrum, erklärt McCance. „Wir sind keine riesengroße Kette, die das einfach auffangen kann“, sagt er.

Die Frittenküche im Einkaufszentrum „Neue Mühle“ ist mittlerweile verwaist.
Die Frittenküche im Einkaufszentrum „Neue Mühle“ ist mittlerweile verwaist. © Tobias Hinne-Schneider

Mit seiner Frittenküche hatte sich Emanuel McCance einen festen Platz in der Dortmunder Gastronomieszene erworben, ehe er im November 2022 seinen dritten Standort in Unna eröffnet hatte.

Dabei ließ der Start zunächst auf sich warten. Die Frittierstraße und damit die wichtigste Komponente der Küchenausstattung fehlte. Lieferschwierigkeiten seitens des Herstellers waren das Problem, hatte McCance vor knapp einem Jahr erläutert.

Nach neun Monaten ist Schluss

Nach etwas mehr als neun Monaten war es das für den Gastronom in Unna schon wieder. Er wolle sich künftig auf größere Städte mit mehr Laufkundschaft konzentrieren. „Von Unna nehmen wir erst einmal Abstand“, sagt Emanuel McCance.

Das Aus des Imbisses ist für das Einkaufszentrum ein harter Schlag. Denn noch immer fehlt die Hauptgastronomie in der „Neuen Mühle“.
Das Aus des Imbisses ist für das Einkaufszentrum ein harter Schlag. Denn noch immer fehlt die Hauptgastronomie in der „Neuen Mühle“. © Tobias Hinne-Schneider

Für das Einkaufszentrum ist der Abgang ein Rückschlag. Bereits drei Monate nach der Eröffnung blieb die „Neue Mühle“ hinter den Erwartungen zurück. Thomas Weber als Vorsitzender des City-Werberings hatte seinerzeit erläutert: „Die Mühle selbst scheint sich noch schwer zu tun. Das mag daran liegen, dass sie im Grunde auch noch unfertig ist. Besser wäre es natürlich gewesen, wenn alle Flächen gleichzeitig in Betrieb gegangen wären. Dass nun immer noch Anbieter fehlen und sogar die Handwerker noch zu Gange sind, ist sicherlich nicht optimal. Einen großen Schritt nach vorne könnte es geben, wenn die Gastronomiefläche besetzt ist.“

Doch diesen Schritt hat es seitdem nicht gegeben. Noch immer ist die Fläche für die Hauptgastronomie zu haben, auch nach dem Besitzerwechsel. Bauherrin Ten Brinke hatte das Einkaufszentrum an die VK Immobilien- und Verwaltungsgesellschaft mbH mit Sitz in Dortmund verkauft. Jetzt wird auch für die zweite Gastrofläche im Mühlencenter ein Nachfolger gesucht.