Die Freie Liste Unna (FLU) trennt sich von ihrem Fraktionsmitglied Friedrich Vogt. Vogt hat gegenüber der Partei seinen Austritt und gegenüber der Stadtverwaltung seinen Mandatsverzicht erklärt. Zuvor hatte ihn Fraktionschef Klaus Göldner in einem Schreiben gebeten, sich darüber Gedanken zu machen, ob er in der FLU richtig aufgehoben sei.
Vogt fungierte für die FLU als sachkundiger Bürger, vertrat sie in zwei Ratsausschüssen für Feuerschutz, Sicherheit und Ordnung (FSO) sowie für Kultur. Formal war Vogt darin stellvertretendes Mitglied, im FSO allerdings wegen einer Erkrankung des „ersten“ FLU-Vertreters seit längerem die Stimme der Freien Liste. Bei der Kommunalwahl 2020 war Vogt für die FLU in Königsborn angetreten, wobei er mit 5,67 Prozent der Stimmen sogar etwas besser abschnitt als die FLU am Ende stadtweit.
Friedrich Vogts Ton empfand der Fraktionschef als unpassend
Was Fraktionschef Göldner dazu bewegt hat, Vogt den Austritt nahezulegen, sind offenbar Äußerungen, die Vogt in politischen Diskussionen im Internet getätigt hat. Dabei ging es weniger um den Inhalt als um den Stil.

„Freddy Vogt war immer jemand, den ich dafür geschätzt habe, dass er so ehrlich und offen ist. Das ist nicht so ein Versteckter“, betont Klaus Göldner. Trotzdem müsse er feststellen, dass Vogt in dieser Direktheit bisweilen übers Ziel hinaus geschossen ist. „Ich selbst habe gar kein Facebook, aber wenn man jede Woche einen Hinweis darauf bekommen hat, was der Vogt da wieder von sich gegeben habe, dann schaut man halt mal nach“, so Göldner weiter.
„Es ist nicht unsere Art der politischen Auseinandersetzung, Vertreter anderer Parteien so anzugehen. Wir denken nicht im Freund-und-Feind-Schema, wir haben politische Mitbewerber“, sagt Göldner. Und: „Man muss die Leute nicht persönlich beleidigen.“
FLU hat jetzt Vakanz in einem wichtigen Ausschuss
Der Aufforderung zum Auftritt seien mehrere Gespräche vorausgegangen, mit dem Ziel, Vogt zu einem moderateren Auftreten zu bewegen. Am Ende aber muss Vogt es vorgezogen haben, der FLU den Rücken zu kehren.
Welche Pläne Vogt für sein weiteres politisches Engagement verfolgt, ist noch nicht bekannt. Ebenso muss auch die Freie Liste einen Nachfolger für Vogts Ausschusssitze benennen. Gerade der FSO zählt zu den Ausschüssen, der Schwerpunktthemen der Freien Liste abdeckt.
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