Folie einlegen und fertig „Wir für Unna“ drängt auf Lösung für den Teich im Bornekamp

„Wir für Unna“ drängt auf Lösung für Teich im Bornekamp
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Endgültig abgeschlossen ist der Neubau des Teichs im Bornekamp noch immer nicht. Zwischen der Stadt Unna und der seinerzeit ausführenden Baufirma herrscht noch immer Uneinigkeit darüber, wer daran Schuld ist, dass das Becken das Wasser nicht hält.

Der Zustand der Schwebe hält nun schon einige Jahre an – je nach Betrachtung sind es entweder drei, wenn man vom Abzug der Arbeiter aus zählt, oder gar sechs von dem Zeitpunkt an, an dem der Vorgängerteich endgültig als irreparabel feststand.

Tonschicht sollte den Teich nachhaltiger abdichten

Weil der vorherige Teich sein Wasser durch die Löcher einer über 50 Jahre alten Teichfolie verloren hatte, sollte die neue Anlage nachhaltiger konzipiert werden. Die Stadtbetriebe gaben eine Abdichtung mit einer Tonschicht in Auftrag, die aber das Wasser auch nicht hielt.

Eine Untersuchung ergab schließlich, dass die eingebrachte Tonlage dünner war als vertraglich vereinbart. Zumindest in nicht-öffentlichen Sitzungen der Politik sprach die Stadtverwaltung deshalb von „Pfusch“.

Nach Probebohrungen sieht die Stadt als erwiesen an, dass die Tonschicht im Becken dünner ist als vertraglich vereinbart. Die Baufirma aber wirft der Stadt vor, den Teich erst durch die Bohrungen irreparabel beschädigt zu haben.
Nach Probebohrungen sieht die Stadt als erwiesen an, dass die Tonschicht im Becken dünner ist als vertraglich vereinbart. Die Baufirma aber wirft der Stadt vor, den Teich erst durch die Bohrungen irreparabel beschädigt zu haben. © Privat

Die beauftragte Firma weist dies jedoch zurück: Sie erklärte, von der Stadt nicht richtig über die Bodenverhältnisse informiert worden zu sein. Überdies hätten die Probebohrungen im Teichgrund dazu geführt, dass dieser irreparabel undicht bleiben werde.

„Zeitnahe Einigung“ lässt weiter auf sich warten

Dieser Streit steht inzwischen seit Jahren im Raum, ohne dass ein Abschluss absehbar wäre. Mehrfach versprach das Büro des Bürgermeisters auf Anfragen unserer Redaktion eine „zeitnahe Einigung“, die aber weiter auf sich warten lässt. Der Unnaer Ratsfraktion von „Wir für Unna“ geht nun offensichtlich die Geduld aus.

Die WfU fordert eine Abdichtung des Teichs mit Folie. So sagt es ein Antrag, der nun in die politische Beratung gegeben wurde. Geht es nach „Wir für Unna“, würde ein entsprechender Auftrag noch in diesem Jahr umgesetzt, und zwar unabhängig von der Auseinandersetzung zwischen Stadt und Baufirma. Da der Teich losgelöst von der Schuldfrage undicht sei und dies nicht bleiben solle, bewertet Fraktionschefin Ingrid Kroll entsprechende Ausgaben als „Sowieso-Kosten“.

„Wir für Unna“ spricht von einer Fehlplanung, die es zu korrigieren gelte – auch im Sinne der Bürgerinnen und Bürger, die sich einen Teich mit Wasser darin als Erholungsort wünschen.

Auch die Firma sieht in Teichfolie die einzig verbliebene Lösung

Die Forderung, den Teich mit Folie abzudichten, ist schon in den zurückliegenden Jahren immer wieder angeführt worden, angesichts der Bohrlöcher im Ton etwa vom Geschäftsführer der Teichbaufirma, aber auch vom Unnaer Garten- und Landschaftsbaumeister Holger Zühlke.

Auch der Vorsitzende des Betriebsausschusses für die Stadtbetriebe, Klaus Tibbe (SPD), hatte sich zuletzt für die Folienlösung ausgesprochen und eine baldige Lösung gewünscht, dabei aber das Problem anerkannt, dass es im Rahmen eines schwebenden Rechtsstreites problematisch sein könnte, etwas am Streitgegenstand zu verändern.