Keine West-Ost-Verbindung in Sicht Politik fragt, wo die neue Fahrradstraße für Unna bleibt

Keine Ost-West-Verbindung in Sicht
Lesezeit

Es war ein hartes politisches Ringen: Nachdem alle Beteiligten eine Fahrradstraße als West-Ost-Achse mit zusätzlicher Einbahnstraßenregelung am Afferder Weg in Unna bereits beschlossen glaubten, wendete sich das Blatt. Das Thema wurde nicht gänzlich vom Tisch gewischt; ohnehin notwendige Vorprüfungen sollten nun aber stattfinden, bevor die Politik Weiteres offiziell absegnet. Ein Ergebnis, so befürchten Unnas Sozialdemokraten, gibt es bis heute nicht.

Eine Expertengruppe berät sich seit Monaten, der ADFC kritisierte, nicht in die Gespräche mit einbezogen worden zu sein. Später wurde der Verkehr gezählt. Unter anderem am Kreisverkehr vor dem Kreishaus. Und nun fragt die SPD-Fraktion ganz offiziell: „Warum geht es nicht weiter?“

Weichen für Fahrradstraße sind schon lange gestellt

Bereits während der vergangenen Wahlperiode seien die Weichen vom Stadtrat gestellt worden, blickt die SPD in die entferntere Vergangenheit zurück. Um vor allem mehr Sicherheit für die vielen Schülerinnen und Schüler zu schaffen, die ihren täglichen Schulweg über diese Strecke zurücklegen, sollte der Afferder Weg zwischen Kornstraße und Königsborner Straße zwischen Massen und Königsborn zur Fahrradstraße werden.

Die Fraktion will nun wissen, warum es nicht weitergeht. In einem Schreiben an Bürgermeister Dirk Wigant fragen die Sozialdemokraten, welche Gründe dafür verantwortlich seien, dass trotz Abschluss aller erforderlichen Baumaßnahmen auf dem Afferder Weg die beschlossene Fahrradstraße immer noch nicht eingerichtet ist. Denn das hätte aus Sicht der Sozialdemokraten längst geschehen können – „unabhängig von den laufenden Beratungen zur Fortführung der Ost-West-Verbindung über Kornstraße und Parkstraße bis hin zur Hammer Straße“, heißt es in einer Mitteilung an die Presse.

Ratsherr aus Massen fragte schon im Februar nach

Michael Tietze, Ratsherr aus Massen, habe bereits im Februar in einer Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Mobilität den Stillstand in Sachen Fahrradstraße scharf kritisiert. Eine befriedigende Antwort habe er bis heute nicht erhalten. „Jetzt muss da endlich im wahrsten Sinne des Wortes Bewegung rein“, fordert er. „Sonst wird diese Fahrradachse, die Bestandteil des Zielnetzes Radverkehr der Stadt Unna ist, zur Farce.“

Die SPD-Fraktion hatte im vergangenen Jahr den Vorschlag eingebracht, im Rahmen eines einjährigen Versuchs den Teilabschnitt zwischen Korn- und Friedrich-Ebert-Straße in eine Einbahnstraße umzuwandeln, um die Verbindung sicherer zu gestalten. Grüne, CDU und FDP stimmten dagegen.

Die Pressestelle der Stadt Unna konnte am Mittwoch kurzfristig noch keine Auskunft zum aktuellen Sachstand geben. Wir berichten weiter.

Fahrradfahren in Unna: ADFC verlangt das Ende der Ampelschikane

Superblitzer steht wieder in Unna: Versteckt an prominenter Stelle

Ein Anschlag auf die Verkehrswende?: Markierungen auf Unnas neuer Fahrradstraße beschädigt