Kommt die Fahrradspur auf dem Ring in Unna? Experten prüfen Möglichkeiten

Von Claudia Lohmann
Kommt die Fahrradspur auf dem Ring? Studie gestartet
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Wer in Unna mit dem Fahrrad nicht durch die Innenstadt fahren bzw. schieben möchte, der fährt auf dem Ring zu seinem Ziel und teilt sich die Straße mit Autos, Bussen und Co.. Besonders angenehm ist das angesichts des teils dichten Verkehrs und der Abbiegevorgänge allerdings nicht gerade. Und auch nicht unbedingt sicher. Mancher Radfahrer weicht deshalb auf den Gehweg aus, was allerdings schon mal zu unschönen Begegnungen mit Fußgängern führt.

Eine Alternative zum Ring soll freilich der neue Radring sein. Wer durch die Innenstadt fahren möchte, brauchte bislang eine gute Ortskenntnis. Diese Lücke soll mit dem Radring geschlossen werden: Piktogramme auf dem Boden leiten die Radfahrer einmal um die Fußgängerzone. Die Route bildet also einen eigenen Ring innerhalb des Ringes für die Autos.

Radring ist fast fertig

Wie gut das funktionieren wird und ob die Piktogramme zur Orientierung ausreichen, wird sich zeigen. Die letzten Arbeiten für den neuen Radweg dürften in diesen Tagen enden. Beim Mobilitätsforum im Rathaus am 25. Oktober war die Rede von „spätestens zwei Wochen“. Das wäre dann der Mittwoch, 8. November.

Das Mobilitätsforum, bei dem die Stadt und das Planungsbüro Planersocietät den Stand des Mobilitätskonzeptes vorstellten und mit Bürgern ins Gespräch kamen, war auch der Ort, an dem die Fahrradspur auf dem Ring zur Sprache kam. Neu ist die Idee einer Umweltspur nicht und bereits Anfang Februar 2021 hatte die Stadt angekündigt eine Fahrradspur prüfen zu lassen.

Und auch mancher Bürger hat sich bereits intensiv mit der Idee befasst. Holger Zühlke präsentierte im April dieses Jahres eine Skizze, die eine alternative Gestaltung des Rings zeigt. Sein Vorschlag, den er als Bürgerantrag einreichte: Statt drei Fahrspuren für Autos sollen auf der inneren Spur Kurzzeitparkplätze eingerichtet werden, um den Verkehr aus der Innenstadt herauszuhalten, und auf der äußeren Spur ein Fahrradstreifen. Sein Vorschlag stieß in der Politik jedoch auf Ablehnung und wurde nicht weiter verfolgt.

Die letzten Piktogramme, die den Radring in Unna markieren, wurde aufgebracht.
Die letzten Piktogramme, die den Radring in Unna markieren, wurde aufgebracht. © Stadt Unna

Machbarkeitsstudie zur Radspur

Die grundsätzliche Idee eines Fahrradstreifens wurde damit allerdings nicht verworfen. Ganz im Gegenteil. Es tut sich was: „Tatsächlich hat die Kreisstadt Unna eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die die Möglichkeit einer ‚Umweltspur‘ oder ‚Fahrradspur‘ auf dem Verkehrsring prüft“, erklärt die Stadt Unna auf Anfrage der Redaktion. Die Studie befinde sich in den Anfängen, derzeit werde eine Variantenprüfung durchgeführt. Wie kann ein Fahrradring umgesetzt werden? Dafür gibt es offenbar verschiedene Möglichkeiten.

Die „Fahrradspur auf dem Ring“ wurde laut Stadt im Rahmen des Mobilitätskonzeptes vorgeschlagen. Und in dieses sollen die Ergebnisse der Studie auch einfließen. Das Mobilitätskonzept, das Anfang 2024 politisch beraten und beschlossen werden soll, werde den dann aktuellen Stand der Machbarkeitsstudie dazu enthalten, „aber noch keine finale Umsetzungsoption beinhalten.“ Es ist also noch Geduld gefragt.

Der Unnaer Holger Zühlke hat eine Skizze seiner Idee angefertigt. Sie zeigt den Ring in Unna mit Parkplätzen auf einer Spur und einem Fahrradweg auf der Straße.
Parken auf dem Ring: Das hatte sich der Unnaer Holger Zühlke in etwa so vorgestellt. © Grafik/Zühlke (Archiv)