Fünf Gruppen an fünf Kita-Standorten wird der Ev. Kirchenkreis Unna zum nächsten Kindergartenjahr abbauen. Der Träger teilte am Mittwoch (16. Oktober) mit, dass er auch um Personalabbau nicht herumkommen werde.
Am Dienstag war zunächst über einen Elternbrief, der dieser Redaktion vorliegt, bekannt geworden, dass im Familienzentrum Bodelschwinghhaus in Bergkamen, im Familienzentrum Kinderarche in Unna, in der Kita Noah, Unna-Hemmerde, inder Kita Zur Wasserburg in Fröndenberg sowie im Familienzentrum Löwenzahn in Holzwickede zum Ende des laufenden Kindergartenjahres am 31. Juli 2025 jeweils eine Betreuungsgruppe geschlossen werde.
In der „Kinderarche“ war bereits zum laufenden Kindergartenjahr eine Gruppe geschlossen worden, weil laut Träger das Raumkonzept in der Einrichtung nicht mehr heutigen Ansprüchen genügt. Der Brandschutz – ein Mangel war der ursprüngliche genannte Grund für den Abbau – ist laut Kirchenkreis gewährleistet.
Personalabbau nach Sozialplan
In einer Pressemitteilung einen Tag später spricht der Kirchenkreis nun von einem „dadurch nötige(n) Personalabbau“. Dieser solle nach einem Sozialplan im gesamten Kindergartenwerk erfolgen. Das Kindergartenwerk übernimmt für den Kirchenkreis das operative Geschäft.
„Hierbei wird alles darangesetzt, durch gezielte Steuerung der neuen Gruppenformen den Abbau so gering wie möglich zu halten“, versichert der Kirchenkreis.
Mit den zuständigen Kommunen stehe man in engem Kontakt. „Mit diesen besteht zudem ein intensiver Dialog über die weitere Absicherung der Arbeit“, heißt es weiter.
Die fehlende vollständige Finanzierung der Kitas ist wesentlicher Grund für diese Maßnahmen. So spricht sich der Kirchenkreis deutlich für die Erhöhung der Landesfinanzierung aus. „Wir sind nicht mehr in der Lage, fehlende Landesmittel durch Kirchensteuern auszugleichen“, wird der Verwaltungsleiter des Kindergartenwerks Thomas Sauerwein zitiert.
Steigende Personal- und Betriebskosten
Mit dem Eigenanteil in Höhe von 10,5 Prozent der Kirchensteuern werde nach den Grundzügen der KiBiz-Finanzierung (Kinderbildungsgesetz) der vierprozentige Trägeranteil finanziert. Der Finanzbedarf falle aber wegen der steigenden Personalkosten – Tarifsteigerungen –, der steigenden Verwaltungs-, Sach- und Betriebskosten deutlich höher aus.
„Diese Steigerungen müssen gänzlich vom Träger finanziert werden, was im Evangelischen Kirchenkreis Unna in den vergangenen Jahren gelungen ist. Das ist jetzt nicht mehr möglich, ohne dass das gesamte Finanzvolumen des Kirchenkreises mit seinen 13 Kirchengemeinden und den weiteren synodalen Diensten in eine unverantwortbare Schieflage kommt“, schließt der Kirchenkreis.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 16. Oktober 2024.