Gelände der Ex-Eissporthalle Wohnbebauung vom Tisch – kommt die „Feuerwache Nord“?

Feuerwehr, Kita oder Schule auf Eishallen-Brache
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Im Oktober soll die Politik entscheiden, was aus der Fläche der inzwischen abgerissenen Eissporthalle in Königsborn wird. Die Stadtverwaltung macht jetzt Vorschläge. Das Grundstück hätte eine gute Lage, um verschiedene Bedarfe abzudecken: Die Stadt braucht eine weitere Feuerwache sowie mehr Platz für Bildung und Kinderbetreuung.

Stadt: Wohnbebauung woanders

Als die Aufgabe der Eissporthalle 2018 beschlossen wurde, war noch von möglicher Wohnbebauung die Rede. Diese aber ließe sich ohne Abstriche an der Wohnqualität auch an anderen Stellen im Stadtgebiet realisieren, teilte die Stadt Unna nun mit. Als Beispiel aus der Nähe nennt sie das Viktoriagelände, eine Brache, die bekanntlich auch entwickelt werden soll.

Über mögliche Alternativen soll die Politik nun beraten. Die Stadtverwaltung nennt drei Beispiele für soziale Infrastruktur, bei denen der Bedarf groß sei: Feuerwehr, Schule und Kindertageseinrichtungen.

„Standort Nord“ der Feuerwehr

Das Grundstück zwischen Hammer Straße und Ligusterweg könnte zum „Standort Nord“ der Unnaer Feuerwehr werden. Dass Unna einen solchen braucht, steht im aktuellen Brandschutzbedarfsplan. Die Lage wäre günstig, um Vorgaben der Schutzziele zu erreichen, erklärt die Stadt. Damit ist gemeint, dass die Feuerwehr in einer festgelegten Zeit in einer bestimmten Stärke am Einsatzort sein muss.

Zum anderen könnten Einsatzkräfte des Ehrenamts diesen Standort gut mit ihren Privatfahrzeugen erreichen.

Bei der weiteren Planung sollen die Ehrenamtlichen mit einbezogen werden, und sie werde „noch einige Zeit in Anspruch nehmen“, heißt es von der Stadt.

Der Abriss der Eissporthalle hatte im Frühjahr 2023 begonnen.
Der Abriss der Eissporthalle hatte im Frühjahr 2023 begonnen. © Archiv

Bedarf für Schulneubauten

Auch die Schulentwicklungsplanung soll weiter fortgeschrieben werden. Bei weiterführenden Schulen würden sich zusätzliche Bedarfe abzeichnen, etwa durch die Rückkehr zu G9 an Gymnasien, Inklusion und moderne pädagogische Konzepte. Außerdem seien einige Schulgebäude „baulich abgängig“. Neubauten an bestehenden Standorten zu errichten, wäre „im laufenden Schulbetrieb mit erheblichen Herausforderungen verbunden“.

Auch für schulische Zwecke gilt das Ex-Eishallen-Grundstück als praktisch: Vorhandene Schulen sind ebenso in der Nähe wie gemeinsam nutzbare Einrichtungen: Sporthallen und das Hallenbad. Durch Buslinien und den nahen Bahnhof sei die ÖPNV-Anbindung gut. Und Königsborn sei sowieso Unnas bevölkerungs- und schülerreichster Stadtteil.

Kitas mit Übergangslösungen

Wie groß in Unna der Bedarf an Kinderbetreuungseinrichtungen ist, zeigt sich nur wenige hundert Meter vom Gelände der früheren Eishalle entfernt: Vor der Stadthalle ist eine Kita in Raumcontainern eingerichtet worden. In den nächsten Jahren müssten Übergangslösungen durch Neubauten ersetzt werden, um den Rechtsanspruch auf Kindertagesbetreuung sicherzustellen.

Stadtrat muss entscheiden

Der Vorschlag, das Grundstück am Ligusterweg für diese „integralen sozialen Infrastrukturbedarfe“ vorzuhalten, soll an diesem Donnerstag (14.09.) im Haupt- und Finanzausschuss beraten werden. Die Entscheidung obliege dem Stadtrat, der das nächste Mal am Donnerstag, 26. Oktober, tagt, schreibt die Verwaltung.

Die Überplanung der Fläche gilt als langwieriger Prozess, auch weil der Flächennutzungsplan geändert werden müsste. Was konkret als nächstes dort passiert, wo früher Unnas Eishalle war, ist bekannt: Es soll eine Blühwiese eingesät werden. Die Wirtschaftsbetriebe als Eigentümer würden dafür derzeit den Boden vorbereiten, heißt es aus dem Rathaus.