Beim Abriss der Eissporthalle geht es in die Vollen Bald freier Blick aufs Unnaer Hallenbad

Beim Abriss der Eissporthalle geht es in die Vollen
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Abrissarbeiten sind heute eher ein kontrolliertes Auseinanderbauen. Das war auch an der ehemaligen Unnaer Eissporthalle zu beobachten beziehungsweise eben nicht zu beobachten: In den ersten beiden Monaten liefen die Arbeiten hauptsächlich im Innern der Halle, wo die Arbeiter Inventar, Kabel, Rohre und Fenster kontrolliert ausbauten und für eine sortengerechte Entsorgung trennten. Doch mit der kleinteiligen Geduldsarbeit für Entkernung und Asbestbeseitigung ist bald Schluss.

Die beauftragte Firma fährt den Bagger auf. Seit diesem Mittwoch geht sie in die Vollen, um die Außenhülle wegzubrechen. Damit wird der „Rückbau“, wie die Beseitigung der Sportstätte offiziell heißt, schließlich doch zum Abriss.

Ab sofort können die Unnaer von der Straße aus dabei zugucken, wie eines der wuchtigsten Gebäude der Stadt nach und nach verschwindet. Zunächst knabbert sich der Bagger durch den flacheren Gebäudeteil an der Vorderseite, der Nebenräume für die Verwaltung, den Schlittschuhverleih oder die Gastronomie beherbergt hat. Und dann geht es an die eigentliche Eishalle.

Der Bagger arbeitet sich nach und nach durch das Gebäude.
Der Bagger arbeitet sich nach und nach durch das Gebäude. © Udo Hennes

Bald freier Blick bis zum Hallenbad

„Wir werden hier relativ bald den Blick auf die Schwimmsporthalle freigeben“, erklärt Dirk Brämer von den Wirtschaftsbetrieben Unna. Die WBU ist Unnas Holdinggesellschaft für Unternehmensbeteiligungen, unter anderem auch Immobilieneigentümerin von Eissporthalle und Hallenbad. Die Schwimmsporthalle liegt – vom Parkplatz am Ligusterweg aus gesehen – direkt hinter der Eishalle versteckt.

Den Projektstand der Abrissarbeiten kann Brämer schnell zusammenfassen: Es laufe nach Plan. Keine unvorhersehbaren Ereignisse, keine Beschwerden aus der Nachbarschaft. „Es ist wirklich alles sehr ruhig“, sagt er, und wenn es dabei bleibt, sei die Halle noch vor den Sommerferien aus dem Stadtbild verschwunden.

Was danach mit der Fläche geschieht, ist erst vorläufig geklärt: Die WBU will eine Wildwiese einsäen lassen, tatsächlich mit einer speziellen Saatmischung, die den Artenreichtum in der Insektenwelt fördert. Auf lange Sicht gilt das Grundstück als Entwicklungsmöglichkeit – wofür, das wird irgendwann der Stadtrat entscheiden müssen.

Seit 1977 bot die Eissporthalle Eishockeyvereinen, Eistänzern, einem Curlingclub und ungezählten Freizeitläufern eine Gelegenheit, ihrem Sport nachzugehen. 2018 verhinderte ein Schaden an der Kälteanlage die Wiedereröffnung nach der Saisonpause im Sommer. Der Rat der Stadt beschloss darauf den Abriss, die Bürger stimmten in zwei Entscheiden erst für den Erhalt, dann ebenfalls dagegen.

Ein Video von den Abrissarbeiten sehen Sie auf www.hellwegeranzeiger.de.

Die Wirtschaftsbetriebe rechnen damit, dass die ehemalige Eissporthalle bis zum Sommer aus dem Stadtbild verschwunden ist.
Die Wirtschaftsbetriebe rechnen damit, dass die ehemalige Eissporthalle bis zum Sommer aus dem Stadtbild verschwunden ist. © Udo Hennes