Die Eissporthalle in Unna-Königsborn wurde 1977 eröffnet. Der Bau kostete seinerzeit rund 20 Millionen D-Mark. Mittlerweile ist die alte Halle abgerissen. Wie es mit der Fläche am Bergenkamp weitergeht, ist unklar. Die Initiative „Unna braucht Eis“ setzt sich für den Bau einer neuen Eishalle ein. Ein drittes Bürgerbegehren soll her. Doch dafür bedarf es einer Kostenschätzung. Diese übernimmt nun das Immobilienmanagement der Stadt Unna. Wir haben uns umgeschaut: Was haben andere Städte für ihre neuen Eishalle bezahlt?
12,5 Millionen Euro für die Sanierung
Bereits vor dem ersten Bürgerentscheid im Mai 2019 hatte es unterschiedliche Kostenprognosen für die Sanierung der alten Halle in Königsborn gegeben: War die Initiative von 2,5 Millionen Euro ausgegangen, hatte ein Unnaer Architekt die Kosten in seinem Gutachten für die Stadt auf rund 8 Millionen Euro geschätzt. Zwei Jahre später waren es bereits 12,5 Millionen Euro, die eine Sanierung in der „Minimalvariante“ verschlungen hätte.
Viel Geld für eine Stadt, die auch ins kommende Jahr mit eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten gehen wird. Fest steht: Der Neubau einer Eishalle wäre voraussichtlich nicht viel günstiger.

In Aalen (Baden-Württemberg) sind die Planungen für eine neue Eishalle bereits weit vorangeschritten. 12 bis 15 Millionen Euro kostet die Stadt die Eishalle nach ersten Berechnungen.
Auch in Dresden laufen Planungen. Dort wird mit rund zehn Millionen Euro gerechnet. Damit soll in der sächsischen Landeshauptstadt vor allem dem ambitionierten Eishockey-Zweitligisten Dresdener Eislöwen mehr Eiszeit gewährt werden.
In Düsseldorf wurde 2021 gebaut
Tatsächlich gebaut worden ist zuletzt in Düsseldorf: Im Stadtteil Benrath wurde im September 2021 die neue Benrather Eiswelt fertig. Zuvor hatte es zwei erfolgreiche Petitionen zum Erhalt der alten, im Jahr 1979 gebauten Eissporthalle in der Paulsmühle gegeben. Am Ende entschied man sich in der Landeshauptstadt für den Neubau, der mit 10,7 Millionen Euro zu Buche schlug.
Dass es deutlich teurer geht, zeigen Planungen aus Krefeld (NRW). Dort soll bis zum Jahr 2027 ein neues Eissportzentrum gebaut werden. Ein Investor hat den Zuschlag zum Bau gleich zwei neuer Eishallen, einer Dreifachsporthalle und eines Parkhauses erhalten. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf moderner Klimatechnik, die nicht nur den Energieverbrauch minimiert, sondern auch erhebliche Kosteneinsparungen ermöglicht. Die Gesamtprojektkosten belaufen sich dennoch auf satte 90,7 Millionen Euro. Krefeld ist immerhin Heimat der Krefelder Pinguine. Die Eishockeymannschaft wurde zuletzt 2003 Deutscher Meister, spielt aber seit dieser Saison in der 2. Liga. Heimat der Pinguine ist zudem die Yayla-Arena und soll nicht das neue Eissportzentrum werden.
Streit um Eishalle auch in Nordhorn
Viele neue Eissporthallen gibt es nicht. Und nicht nur in Unna wird über eine neue Eishalle gestritten. In Nordhorn (Niedersachsen) wollte der Kreis Grafschaft Bentheim eigentlich eine neue Eishalle bauen. Der Neubau sollte knapp 18 Millionen Euro kosten. Die alte Eishalle aus dem Jahr 1976 war wegen schweren Mängeln an der Hallen- und Dachkonstruktion geschlossen worden.
Weil bei einem Bürgerentscheid vor wenigen Monaten die Mehrheit dagegen stimmte, bekommt Nordhorn wahrscheinlich keine neue Eishalle. Die alte Halle kann nicht mehr saniert werden.

Wie es in Unna mit einer Eisfläche weitergeht, ist offen. Zum einen will „Unna braucht Eis“ einen Neubau am Bergenkamp erreichen, zum anderen plant die Stadt an einem Sport- und Freizeitpark samt Eislauffläche auf der früheren Fläche des Freizeitbades in Massen. Allerdings gestalten sich die Planungen schwierig.