Verkehrsführung an Unnas neuem Schulstandort Stadt macht überraschenden Vorschlag

Einbahnstraße vom Tisch – Fahrradstraße am Hertinger Tor?
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Der Umbau der T-Kreuzung Hertingerstraße/Brockhausstraße ist ein Kernpunkt der Verkehrsplanung rund um den neuen Kita- und Schulstandort am Hertinger Tor. Jetzt hat die Stadt Unna aktuelle Planungsdetails bekannt gegeben.

An dem Vorhaben, einen Kreisverkehr einzurichten, will die Stadt Unna festhalten. Das erklärte Jens Toschläger nun in der letzten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Mobilität (ASM), die er als Beigeordneter begleitete.

Kreisel und Parkplätze für „Elterntaxis“

Grundlegendes hat sich an der Planung nicht verändert – bisher. Der Kreisel soll die bisherige Kreuzung ersetzen. Daneben sollen Parkplätze eingerichtet werden für die „Elterntaxis“: Wenn demnächst Kinder mit dem Auto gebracht werden, sollen die Wagen dort kurz halten, damit dies nicht im direkten Umfeld der Schule an der Brockhausstraße passiert.

Dies kommt voraussichtlich irgendwann im Lauf des Jahres 2025 zum Tragen. Die Bauarbeiten für einen Komplex aus Kita und Schule beginnen jetzt und sollen knapp zwei Jahre dauern.

Einbahnstraße ist vom Tisch

Eine Einbahnstraße ist vom Tisch. Er habe diese Idee zunächst „charmant“ gefunden, so Toschläger. Die Überlegung war, die Hertingerstraße von der Hälfte des Verkehrs zu entlasten, indem sie in eine Richtung gesperrt würde. Doch inzwischen ist man zu dem Schluss gekommen, dass die Verdrängungseffekte zu stark wären, dass also andere Straßen im Umfeld belastet würden durch ausweichenden Verkehr.

Außerdem gehen die Planer davon aus, dass das Konzept mit einem Kreisverkehr mehr Sicherheit bringen wird als eine Einbahnstraße. Der geplante Kreisel soll nicht direkt in der heutigen Achse der Hertingerstraße liegen, sondern ein Stück in Richtung Westen versetzt. Autofahrer würden also zum Abbremsen gezwungen, da sie mehrere „Schlenker“ fahren müssen. Eine schnurgerade verlaufende Einbahnstraße ohne diese Schikane hingegen hätte möglicherweise den Effekt, dass sich viele zum Schnellfahren verleiten lassen.

Vorschlag: Vorrang für den Radverkehr

Im ASM brachte Toschläger nun noch einen weiteren Vorschlag ins Spiel: eine Fahrradstraße. Das würde wahrscheinlich bedeuten, dass Autos weiterhin auf der Hertingerstraße fahren dürfen, dass der Radverkehr aber Vorrang hätte. Fahrradstraße bedeutet automatisch Tempo 30, was ohnehin schon für diesen Teil der Hertingerstraße gilt. An der Platanenallee ist dies bereits so umgesetzt. An der Bornekampstraße soll es bald geschehen. Für Afferder Weg und Parkstraße wird es wie berichtet diskutiert.

Ein „Sorgenkind“, was Sicherheit angeht, ist auch die B1-Kreuzung Hertingerstraße. Wie berichtet soll sie umgebaut werden. Auch mit Blick auf den Schulweg, allerdings nicht vor 2024, wie Straßen NRW kürzlich erklärte.