Dr. Mark Benecke ist Deutschlands bekanntester Kriminalbiologe, ein Fachmann für alles Morbide. Der 53-Jährige ist international gefragt, teilt seine Fälle und Erfahrungen mittlerweile mit einem großen Publikum. In seiner Bühnenshow, „Kriminalfälle am Rande des Möglichen“, geht es um einen skurrilen Kriminalfall aus Unna – den sogenannten Busen-Mord.
Fall vor Unnaer Amtsgericht verhandelt
Es sei ein Fall, bei dem das Opfer am Ende möglicherweise gar nicht wisse, dass es umgebracht werden sollte, erklärte Mark Benecke seinen Zuhörern kürzlich in der Soester Stadthalle.
Dutzende Journalisten und mehrere Kamerateams waren zu der Verhandlung des Falles im März 2013 in das Amtsgericht in Unna gekommen. Der Vorwurf: Die 33-jährige Angeklagte soll versucht haben, mit ihren Brüsten ihren Freund (34) zu ersticken.

„Wir hatten Sex. Danach saß sie nackt in der Reiterstellung auf mir, ich küsste ihre großen Brüste. Plötzlich drückte sie meinen Kopf mit aller Kraft an sich. Ich bekam keine Luft mehr, lief blau an. Ich konnte mich gerade losreißen, aber dann würgte sie mich“, schilderte das einstige Opfer vor neun Jahren. Der Mann war damals laut Medienberichten deutlich schmächtiger als die rund 100 Kilogramm schwere Angeklagte. Nur mit Mühe habe er sich auf den Flur zu den Nachbarn retten können, um die Polizei zu rufen.
Vor Gericht betonte der Mann, dass er kein Interesse an einer Bestrafung seiner Ex-Freundin habe. Dabei soll diese den Mordversuch in einem Telefongespräch zugegeben haben. „Ich wollte dir deinen Tod so angenehm wie möglich machen“, habe sie ihm in einem Telefongespräch gesagt. Zu einer Verurteilung ist es aber nicht gekommen. Der Richter stellte das Verfahren gegen die psychisch kranke Frau ein.

Mark Benecke überwachte damals, während der Berichterstattung über den Fall, einen skurrilen Versuch des RTL-Magazins „Explosiv“. Die TV-Redakteure wollten wissen, ob es überhaupt möglich ist, einen Menschen mit dem Busen zu ersticken.
Sie stellten die bizarre Situation in einem Kölner Bordell nach. Die Testperson ließ sich nacheinander Brüste von Sexarbeiterinnen in drei Körbchengrößen ins Gesicht drücken.
Frau erstickt Mann in den USA
Das Ergebnis: Es ist möglich. Mark Benecke erklärte dem Publikum in Soest, dass es besonders für Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen beim Liebesspiel gefährlich werden könne. Da reiche schon eine kurz unterbrochene Luftzufuhr, um eine Ohnmacht auszulösen.
Und um den letzten Zweifler zu überzeugen, zeigte der Kriminalbiologe einen Fall aus den USA. Dort habe eine Frau ihren Mann mit ihrem Busen erfolgreich erstickt.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erscheint im Rahmen des Jahresrückblicks 2024 erneut und wurde zuerst am 11. Februar 2024 veröffentlicht.