Der angeklagte Algerier im Amtsgericht Unna wird nicht müde, in Dauerschleife zu wiederholen, dass er aus Deutschland weg wolle. „Ich möchte nach Hause. Ich möchte abgeschoben werden. Ich möchte zu meinen Eltern. Ich bin der Einzige, der sie unterstützen kann“, bekommen die Prozessbeteiligten immer wieder zu hören.
Dem 25-Jährigen wird vorgeworfen, am 5. August 2022 mit einem anderen zusammen bei Edeka in Unna 18 Dosen Red Bull und einen Muffin für insgesamt 30,46 Euro gestohlen zu haben.
Nachdem die Diebe erwischt worden waren, soll der Angeklagte mit einer Gehhilfe auf den Ladendetektiven eingeschlagen haben. „Ich war krank. Ich war unter Drogen. Ich war psychisch krank. Ich hatte mein Bein gebrochen. Mein Kollege hat meine Krücke genommen und nach dem Detektiven geworfen. Ich will nach Hause“, gibt der Mann an.
Derzeit sitzt der Angeklagte im Gefängnis. Das Gericht geht zunächst von Untersuchungshaft aus. Es stellt sich aber heraus, dass der Mann eine einjährige Strafhaft absitzt. Mit Blick darauf stellt das Gericht das aktuelle Verfahren ein.
Der 25-Jährige will unbedingt aus dem Knast. „Ich möchte nicht mehr ins Gefängnis. Mir geht es dort nicht gut. Ich entschuldige mich und möchte freigelassen werden. Ich möchte zu meinen Eltern“, fleht er geradezu. Daraus wird allerdings vor Ablauf der Haftstrafe nichts.
