In Deutschland haben Hunderttausende Menschen in den vergangenen Tagen ein Zeichen gegen rechts und – wie in Unna – für Demokratie und Vielfalt gesetzt. Selten hat ein Thema so viele Menschen flächendeckend auf die Straße gebracht. Auch in vielen kleineren und mittelgroßen Städten haben die Menschen demonstriert. In Unna waren es 4000. In Schwerte waren es beispielsweise sogar 5000. Das sind vergleichsweise sogar mehr Teilnehmer als in Hamburg oder Berlin.
Die Teilnehmerzahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl
In Unna ist der Protestzug am vergangenen Freitag (26. Januar) vom Rathaus auf den Alten Markt gezogen. 4000 Menschen – die kommen in Unna sonst nur selten zusammen.
Natürlich ist die Zahl kein Vergleich zu den 50.000 Demonstranten in Hamburg oder den 100.000 in Berlin. Und natürlich sind die Bilder vom überfüllten Jungfernstieg in Hamburg viral gegangen und nicht die aus der Unnaer Innenstadt.

Wir haben die Teilnehmerzahl der Demos ins Verhältnis zur jeweiligen Einwohnerzahl gesetzt. Dabei zeigt sich, dass in Unna verhältnismäßig viele Menschen auf der Straße waren – auch deutlich mehr als in den beiden nördlich gelegenen Großstädten.
In Unna (rund 60.000 Einwohner) nahmen je 1000 Einwohner 66 Menschen an der Demo gegen rechts teil. Bedeutet: Rund 6,6 Prozent aller Unnaer waren auf den Beinen.
Damit können die Unnaer mit vielen anderen Städten mithalten. In Hamburg waren es je 1000 Einwohner 26 Demo-Teilnehmer, in Berlin 27. Besonders gering war die Zahl der Teilnehmer demnach in Bielefeld (9) oder Iserlohn (4).
Spitzenreiter sind in unserer Liste übrigens Recklinghausen und Schwerte (107). Auch die Veranstaltungen in Kamen (70), Soest (62) oder Bonn (89) verbuchten hohe Teilnehmerzahlen.
Unna setzt ein starkes Zeichen für die Demokratie
Die Zahlen bestätigen: Das Zeichen, das die Unnaer am Freitag setzten, war ein starkes. Passend zu der mutigen Rede von Swetha Sivagaran. Die angehende Abiturientin bewegte viele mit ihrem Wortbeitrag über den eigenen Migrationshintergrund und ihren Wünschen für ihre Heimat.

Zurück zu den einordnenden Zahlen: Die Demo in Unna fand an einem Freitagnachmittag statt, sprich zu einer Uhrzeit, zu der einige Menschen noch arbeiten waren. In Kamen fand die Kundgebung mit 3000 Teilnehmern an einem Samstag (27. Januar) statt und auch in Dortmund wurde an einem Samstag demonstriert. Zudem muss der Einzugsbereich berücksichtigt werden.
Die emotionalen Wortbeiträge von Swetha Sivagaran und Jürgen Düsberg auf der Demo in Unna können Sie sich auf hellwegeranzeiger.de im Video anschauen.