Unternehmen baut in Unna für 44 Millionen Euro Abrissarbeiten sind weit fortgeschritten

Dachser baut für 44 Millionen Euro: Abrissarbeiten sind fortgeschritten
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Während der Volkswagen-Konzern in einer tiefen Krise steckt und sich ein drastisches Sparprogramm auferlegt hat, verschwinden in Unna Spuren des Unternehmens. An der Max-Planck-Straße im Industriepark sind Abrissarbeiten weit fortgeschritten. Mit der Dachser Group plant eines der größten deutschen Logistikunternehmen vor Ort einen Neubau.

75.000 Quadratmeter im Industriepark

Bis Juni 2023 war das mehr als 75.000 Quadratmeter große Gelände an die „Zenda Dienstleistungen GmbH“ vermietet. Die Gesellschaft ist ein Tochterunternehmen von Volkswagen. Das Lager in Unna wurde für die Reifenlogistik des Autobauers genutzt. Nach der Kündigung des Mietvertrages wurde es nach Fritzlar (Hessen) verlagert.

1972 hatte Audi NSU das Autoteilelager eröffnet. Bereits in den 1970er-Jahren war der Autohersteller mit Sitz in Ingolstadt (Bayern) zur ersten Tochtergesellschaft der Volkswagen AG geworden. Zenda stand seit 2007 auf dem Klingelschild in Unna.

Max-Planck-Straße in Unna: Bis Juni 2023 war die Gewerbeimmobilie an die „Zenda Dienstleistungen GmbH“ vermietet. Mittlerweile sind die Gebäude vollständig abgerissen.
So sah es vor den Bauarbeiten an der Max-Planck-Straße aus: Seit Juni 2023 stand das Betriebsgelände leer. Bis zuletzt war dort die „Zenda Dienstleistungen GmbH“, ein Tochterunternehmen des VW-Konzerns, untergebracht. © Udo Hennes (Archiv)

Mittlerweile ist von der U-förmigen Gewerbeimmobilie kaum noch etwas zu sehen. Die Abrissarbeiten sind schnell vorangeschritten. Mehr als ein Dutzend Baustellenfahrzeuge sind auf einer von Unnas größten Industrieflächen gleichzeitig tätig.

Die Dachser Group drückt offenbar auf das Gaspedal: Im Winter 2025 will der Logistiker den Neubau in Betrieb nehmen. Das Distributionszentrum kostet Dachser rund 44 Millionen Euro.

22.000 Palettenplätze

„Mit dem neuen Distributionszentrum in Unna erweitern wir unser Netzwerk um ein Warehouse (deutsch: Lager) mit 22.000 Palettenplätzen“, hatte Jürgen Sobkowiak, Niederlassungsleiter bei Dachser in Dortmund, erklärt. Dachser verlagert auch Lagerflächen aus Herten (Kreis Recklinghausen) nach Unna.

In dem neuen Lager sollen verschiedene Waren von Industriekunden eingelagert werden. Auch weitere Dienstleistungen wie das Packen von Sortimentskartons, Etikettierung, Montagen oder der Displaybau werden vor Ort angeboten werden. Darüber hinaus sollen Gefahrstoffe wie Lacke und Farben sicher eingelagert werden können.

Abrissfahrzeuge stehen auf der Industriefläche an der Max-Planck-Straße 14 in Unna. Von der ehemaligen Bebauung ist nichts mehr zu sehen.
Die Abrissarbeiten sind weit fortgeschritten: Von der ehemaligen Niederlassung der "Zenda Dienstleistungen GmbH" ist nichts mehr zu sehen. © Tobias Hinne-Schneider

Neben einem 10.800 Quadratmeter großem Lager wird eine Halle für den Warenumschlag mit einer Fläche von 9.400 Quadratmetern und 94 Toren errichtet. „So können wir Waren schnell und effizient in unser eng geknüpftes europäisches Stückgutnetzwerk einspeisen sowie weltweit über unsere Luft- und Seefrachtorganisation weitertransportieren“, sagte Jürgen Sobkowiak.

Zum Start sollen 120 Menschen für Dachser in Unna arbeiten. Nach fünf Jahren soll es rund 290 Arbeitsplätze an dem neuen Standort geben.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 8. September 2024.