Hunderte neue Arbeitsplätze Unternehmen investiert 44 Millionen Euro in Unna

60 neue Arbeitsplätze: Logistikunternehmen investiert 44 Millionen Euro
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Die Dachser Group zählt zu den größten Logistikunternehmen in Deutschland. In Unna investiert Dachser rund 44 Millionen Euro in ein neues Distributionszentrum. Die Bauarbeiten sollen in Kürze beginnen.

Lagerung und andere Dienstleistungen

„Mit dem neuen Distributionszentrum in Unna erweitern wir unser Netzwerk um ein Warehouse mit 22.000 Palettenplätzen“, sagt Jürgen Sobkowiak, Niederlassungsleiter bei Dachser in Dortmund. Es handele sich um eine sogenanntes „Multi-User-Warehouse“, in das Waren von verschiedenen Industriekunden eingelagert werden sollen.

Auch weitere Dienstleistungen sollen angeboten werden. „Dazu gehören zum Beispiel das Packen von Sortimentkartons oder Aktionspackungen, die Etikettierung, Spezialverpackungen, Montagen oder der Displaybau“, erklärt Sobkowiak. Das Lager soll so gebaut werden, dass auch Gefahrenstoffe wie Farben und Lacke sicher eingelagert werden können.

Die Firmenzentrale der DACHSER Group in Kempten (Bayern).
Die Firmenzentrale der Dachser Group in Kempten (Bayern). Der Allgäuer Logistikkonzern Dachser hat sein Geschäft mit Luft- und Seefracht im Jahr 2021 fast verdoppelt und so erstmals mehr als sieben Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. © picture alliance/dpa

Um das Bauprojekt umzusetzen, hatte Dachser bereits in der ersten Jahreshälfte 2021 ein Grundstück an der Max-Planck-Straße erworben. Den Standort hatte bis zuletzt Zenda Dienstleistungen – ein Tochterunternehmen des VW-Konzerns – betrieben. Zum 30. Juni 2023 hatte Dachser den Immobilienvertrag gekündigt, um das rund 75.000 Quadratmeter große Areal selbst zu nutzen.

Nach Informationen unserer Redaktion wollte Dachser längst mit dem Bau beginnen. Es soll aber zu Verzögerungen bei Genehmigungen durch die Stadt Unna gekommen sein.

Start im Winter 2025

Jürgen Sobkowiak erklärt das wie folgt: „Wir sind derzeit noch in der Abstimmung mit den zuständigen Behörden. Dabei geht es weniger um grundsätzliche Fragen, sondern um einige Details, die bei einem solchen umfangreichen Vorhaben noch zu klären sind. Wir sind zuversichtlich, dass wir bald mit dem Bau starten können.“

Im Winter 2025 will das Unternehmen am neuen Standort in Unna loslegen. Dachser verlagert auch Lagerflächen aus Herten (Kreis Recklinghausen) nach Unna.

Das Foto zeigt ein Fahrzeug des Logistikkonzerns Dachser.
Fünf Jahre nach Betriebsstart sollen 290 Mitarbeiter bei Dachser in Unna arbeiten. © picture alliance / dpa

Neben dem 10.800 Quadratmeter großen Lager wird im Indupark eine neue Halle für den Warenumschlag mit 9.400 Quadratmetern Fläche und 94 Toren gebaut. „So können wir Waren schnell und effizient in unser eng geknüpftes europäisches Stückgutnetzwerk einspeisen sowie weltweit über unsere Luft- und Seefrachtorganisation weitertransportierten“, sagt Jürgen Sobkowiak.

Von Vorteil sei dabei die Lage am Autobahnkreuz A1/A44. Darüber hinaus biete das Areal an der Max-Plack-Straße ausreichend Platz für eine „moderne Logistikanlage“. In Unna werde auch aus Nachhaltigkeitsgründen die Wiederbebauung eines bereits in der Vergangenheit genutzten Grundstücks umgesetzt.

Rund 300 neue Arbeitsplätze

„Insgesamt rechnen wir zur Inbetriebnahme mit 120 Menschen, die für Dachser in Unna arbeiten werden“, erklärt Jürgen Sobkowiak. Demnach gibt es 60 neue Arbeitsplätze, andere ziehen an den Standort um. „Derzeit gehen wir davon aus, dass nach fünf Jahren Betriebszeit etwa 290 Menschen am Standort Unna tätig sind“, sagt er.

Wie sich die Dachser-Ansiedlung auf den Verkehr im Indupark auswirken wird, ist noch ungewiss. Es sei schwer, eine seriöse Schätzung über die Zahl der Lkw, die das Betriebsgelände anfahren werden, abzugeben. Dabei würden viele Faktoren eine Rolle spielen, „wie zum Beispiel die Anzahl der einlagernden Kunden“, sagt Sobkowiak. Effizienz spiele eine große Rolle, dazu gehöre eine exakte Linienplanung sowie die maximale Auslastung des Laderaums. Zudem setze Dachser vermehrt auf E-Lkw. In Dortmund seien mittlerweile mehrere batterieelektrische Fahrzeuge im Einsatz. Da das auch in Unna der Fall sein soll, werde eine entsprechende Ladeinfrastruktur für die Anlage mitgeplant.