Neue Wohnungen in Unna Echte Hilfe in schweren Zeiten

Caritas feiert Neubau für Wohnungssuchende: Hilfe in schweren Zeiten
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Eine helle, freundliche Fassade, große Fensterflächen und Balkone: Der Neubau an der Zechenstraße 20 ist auf den ersten Blick ein schönes, ganz normales neues Mehrfamilienhaus. Ein langer Weg und manche glückliche Fügung führten dazu, dass am Donnerstag, 20. April, dieses neue Haus die Not von acht Mietparteien akut lindert.

Eine der neuen Mietparteien sind die Sargsyans: Bislang lebt die vierköpfige Familie in einer Einzimmerwohnung in Kamen. Eine normale Wohnung ist für den 42-jährigen Vater Zohrak Sargsyan, der demnächst eine Ausbildung beginnt, nicht zu bekommen. Nun gehören er, seine Frau Ani Noriki (33) sowie die beiden Töchter Mila (2) und die gerade 6 Wochen junge Gabi zu denen, die eine der neuen Wohnungen Anfang Mai beziehen können.

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Vater Zohrak Sargsyan mit der kleinen Mila und Mutter Ani Noriki mit Tochter Gabi im Kinderwagen freuen sich auf ihre neue Wohnung. © Wandschneider/Caritas

65 Quadratmeter Neubau, effizient aufgeteilt auf drei Zimmer und ein Balkon werden der Familie endlich ein wenig mehr Platz und Lebensqualität bieten. „Wir sind sehr glücklich“, sagt Zohrak Sargsyan. „Damit haben wir gar nicht mehr gerechnet.“ Dass der Caritasverband für den Kreis Unna e.V. als Bauherr und Vermieter auftritt, ist an sich schon ungewöhnlich. Jan Wandschneider, der im Caritas Projekt „Endlich ein Zuhause“ mitarbeitet, berichtet wie es dazu kam.

„Früher befand sich auf dem gleichen Grundstück die Notschlafstelle der Caritas“, so Wandschneider. Doch das Gebäude war so in die Jahre gekommen, dass ein Neubau wirtschaftlicher als eine Sanierung war. Statt einer Übergangslösung für die Bauphase ergab sich aber eine andere Lage: Die Caritas erhielt eine Immobilie an der Kamener Str. 150 geschenkt. „Diese wurde renoviert und beherbergt seitdem die Notschlafstelle“, so der Caritas-Mitarbeiter.

Verschiedene Mieter eint die Freude

Über die nun folgende Nachnutzung des Grundstücks an der Zechenstraße wurde bald entschieden: Da es dermaßen schwer wurde, dringend suchenden Menschen Wohnraum zu vermitteln, wurde der Neubau mit drei größeren und fünf Single-Wohnungen (je ca. 50 Quadratmeter) auf dem Grundstück der ehemaligen Übernachtungsstelle geplant. Das sinnvolle Projekt wurde auch mit Mitteln für den sozialen Wohnungsbau gefördert.

Corona und der Ukraine-Krieg verzögerten die Fertigstellung des 2019 begonnen Baus immer wieder. Umso größer war die Freude, als den neuen Bewohnern die Immobilie nun vorgestellt wurde: „Wir freuen uns, dass es jetzt endlich so weit ist und wir wenigstens ein bisschen den wachsenden Wohnraummangel lindern können“, sagt Caritas-Vorstand Ralf Plogmann. Die ersten Bewohner, vom 35-jährigen Mann, über die Familie, bis zur 92-jährigen Dame, freut es ebenfalls.