Willy Rustemeier hat einen Experten draufschauen lassen. Die Brücke am Loerweg in Kessebüren sei demnach viel günstiger zu sanieren, als die Stadt bisher behauptet. Am alten Geländer müsste man so schnell gar nichts tun. Werde die Brücke doch ohnehin durch einen stabilen Zaun verschmälert, damit Fahrzeuge sie nicht mehr nutzen können.

Willy Rustemeier hat einen Experten draufschauen lassen. Die Brücke am Loerweg in Kessebüren sei demnach viel günstiger zu sanieren, als die Stadt bisher behauptet. Am alten Geländer müsste man so schnell gar nichts tun. Werde die Brücke doch ohnehin durch einen stabilen Zaun verschmälert, damit Fahrzeuge sie nicht mehr nutzen können. © Hornung

Brücke am Loerweg: Willy Rustemeier kämpft mit neuer Aktion für Erhalt

dzAbriss droht

Die Brücke am Loerweg wurde vernachlässigt. Da stimmt auch der Kessebürener Willy Rustemeier zu. Doch seiner Ansicht nach wären die Schäden viel günstiger zu beheben, als die Stadt berechnet hat.

Unna

, 12.05.2022, 14:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Für viele Menschen in Kessebüren bietet die Eisenbahnbrücke am Loerweg einen direkten Weg ins Naherholungsgebiet. Egal, ob mit Kinderwagen, Fahrrad oder Hund. Hier sind sie ganz schnell raus aus dem Dorf und mittendrin in geschützter Natur. Kein Wunder, dass sie das für den Abriss bestimmte Bauwerk erhalten möchten. Willy Rustemeier hat auf eigene Faust einen Sachverständigen befragt, der sagt: „Die Brücke könnte auch günstiger saniert werden.“

Der Kessebürener, der in der Nähe wohnt und oft mit seinen Hunden am Loerweg spaziert, spricht von „Luxussanierung“. Der Begriff dürfte vielen Unnaern gut bekannt sein. War er doch auch in der Debatte um die Eishalle einige Male gefallen.

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Was Ortsvorsteher Hans-Martin Berg bereits angedeutet hat, habe die private Begutachtung nun ergeben: Die Sanierung wäre bezahlbar – und die Instandhaltung sei weniger aufwendig, als von der Verwaltung prognostiziert.

180.000 kostet die Sanierung laut Stadt

Hohe Sanierungskosten und die anschließende Instandhaltung sprachen aus Sicht der Stadtverwaltung bisher für den Abriss. Der koste die Stadt nämlich „nur“ rund 150.000 Euro, eine Sanierung würde mit 180.000 Euro zu Buche schlagen, wiederholte Unnas Erster Beigeordneter Jens Toschläger die städtischen Berechnungen zuletzt im Hauptausschuss. Hinzu kämen die vom Gutachter der Stadt prognostizierten Instandhaltungsmaßnahmen.

Willy Rustemeier befürchtet, dass Bäume und Sträucher am Loerweg gerodet werden, wenn die Baufahrzeuge für den Brückenabriss Platz brauchen.

Willy Rustemeier befürchtet, dass Bäume und Sträucher am Loerweg gerodet werden, wenn die Baufahrzeuge für den Brückenabriss Platz brauchen. © Hornung

Was der Beigeordnete unter anderem nicht beachtet, oder nicht kommuniziert habe: „Das sind Kostenschätzungen aus dem Jahr 2019. Inzwischen ist alles teurer geworden.“ Willy Rustemeier ist überzeugt, dass die Stadt, die sich die Abrisskosten mit der Bahn teile, inzwischen tiefer in die Tasche greifen müsste.

Kosten könnten deutlich reduziert werden

Während die Kosten für eine Sanierung auf der anderen Seite deutlich reduziert werden könnten. „Im Gutachten ist zum Beispiel vom verrosteten Geländer die Rede, das wird doch aber gar nicht mehr benötigt, seit die Brücke durch einen Zaun verengt wurde.“

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Durch eingedrungene Feuchtigkeit entstandene Risse sind der größte attestierte Mangel. „Die befinden sich aber nur in den Fugen und nicht in den massiven, tragenden Gesteinsblöcken“, so Rustemeier, der Jahrzehnte im Immobilienbereich gearbeitet hat. Das Gutachten der Stadt bemängelte auch Korrosion in Stahlträgern. „Die rosten natürlich, aber die roten nicht durch.“

Wie ein neu gedecktes Dach

„Entfernt werden sollten die Betonabplatzungen“, sagt der Kesserbürener. Denn unter der alten Brücke fahren weiterhin Züge. Außerdem brauche die Brücke einen neuen Belag. „Und dann ist es ähnlich, wie bei einem Dach, das neu gedeckt wurde. Feuchtigkeitsschäden schreiten nicht weiter fort.“

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Das sind nur einige Punkte, die Willy Rustemeiers Ansichten und Informationen von denen der Stadt unterscheiden. 60.000 bis 70.000 Euro würde die abgespeckte Sanierung kosten, erklärt er. Seine Informationen hat der engagierte Kessebürener jetzt an die Stadt weitergeleitet.

Parallel gilt es, die Bürger zu überzeugen. Flyer, Plakate und eine Unterschriftenliste sind schon fertig. „Wir wollen kein Bürgerbegehren auf den Weg bringen, aber Druck in der Angelegenheit aufbauen“. Mit „wir“ meint Willy Rustemeier auch Ortsvorsteher und Heimatverein, mit denen die gesamte Aktion abgesprochen und geplant ist.