Beim Hochwasserschutz in Unna-Billmerich sind die Landwirte gefragt

© Sebastian Smulka

Beim Hochwasserschutz in Unna-Billmerich sind die Landwirte gefragt

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Nach den heftigen Regenfällen in diesem Sommer, die auch in Unna-Billmerich zu Überschwemmungen geführt haben, geht es nun darum, Maßnahmen für den Hochwasserschutz zu ergreifen.

Unna

, 01.10.2021, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nach den starken Regenfällen im Juli dieses Jahres sind auch in Unna-Billmerich Straßen überschwemmt gewesen. Der SPD-Ortsverein hatte sich mit diesem Thema befasst und dabei eine ganze Reihe von Straßen in den Blick genommen, deren Anwohner durch starke Regenereignisse besonders gefährdet sind. Es geht dabei besonders auch um den sogenannten wilden Wasserabfluss, wie er an den landwirtschaftlich genutzten Hanglagen bei Starkregen zu beobachten ist.

„Die Kanalisation ist nicht in der Lage, die aufgrund klimatischer Veränderungen verstärkt auftretenden Regenfälle mit dem Charakter sogenannter 100-jähriger Regenereignisse aufzunehmen“, schreibt der Ortsverein an Bürgermeister Dirk Wigant. In der Folge würden die landwirtschaftlichen Flächen an den tiefsten Punkten in unzureichend bemessene Gräben und eben auf Straßen entwässern.

Privatgebäude in Tieflagen sind besonders bedroht

Das bedrohe nicht nur Privatgebäude in Tieflagen, von Überflutungen geschädigt zu werden, sondern ziehe es auch nach sich, dass öffentliche Flächen und Kanäle nach Hochwasserereignissen aufwendig gereinigt werden müssten. Gerade durch die Bodenbeschaffenheit der Äcker werde dabei auch viel Schlamm in die betroffenen Gebiete geschwemmt, was einerseits die Schäden an überschwemmten Gebäuden vergrößert und andererseits auch den Landwirten als Ackerboden verloren geht.

Es könnte helfen, erosionshindernde und versickerungsfördernde Pufferzonen zu errichten. Für diese Maßnahmen stehen in dem Antrag die Straßen Lange Jupp Weg, Eichborn, Zum Südfeld, Zur Österwiese und die Billmericher Dorfstraße in der straßenbaulichen Verantwortung der Stadt und die Hertinger Straße, die Türkenstraße und Am Ostenberg, für die der Kreis Unna als Straßenbaulastträger verantwortlich zeichnet.

Wird Thema im Superausschuss „Hochwasser“ am 25. Oktober

Im Betriebsausschuss Stadtbetriebe Unna kam das Thema am Mittwoch auch aufs Tapet und wurde an den Superausschuss zum Thema Hochwasser am 25. Oktober verwiesen. Dennoch wurden bereits einige Punkte zu dem Thema in Billmerich angesprochen. Claudia Keuchel von den Grünen betonte, dass unbedingt bei den Ortsterminen von Anfang an die Landwirte mit einbezogen werden müssten.

Dass von dieser Seite durchaus Handlungsbereitschaft besteht, zeigte sich in der anschließenden Diskussion. Es werde bereits versucht, durch verschiedene landwirtschaftliche Maßnahmen darauf einzuwirken, die Böden an den betreffenden Stellen in einer Beschaffenheit zu halten, dass eine Versickerung so gut wie möglich geschehen könne. Bei Regenereignissen, wie in diesem Sommer, sei aber Schluss, die Böden schaffen es nicht, diese Massen an Wasser in so kurzer Zeit aufzunehmen.

Der Hochwasser-Ausschuss am 25. Oktober ist ein Superausschuss, weil hier die Ausschüsse für Umwelt und Klimaschutz, für Stadtentwicklung und Mobilität und der Betriebsausschuss Stadtbetriebe Unna gemeinsam tagen. Er ist offen für alle interessierten Bürger und soll auch online übertragen werden.