Noch keine Mehrheit für Beigeordnetenwahl Auch Grüne tun sich schwer mit Stephan Pfeffer

Auch Grüne tun sich schwer mit Stephan Pfeffer
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Bis zum kommenden Donnerstag sollen die Fraktionen des Unnaer Stadtrates im Bürgermeisterbüro ihren Wunsch für eine geplante Beigeordnetenwahl abgeben. Zwei Kandidaten hatten sich zuletzt vorgestellt.

Doch bei eindeutiger Favoritenlage würden sie sich am Abend im Hauptausschuss darauf festlegen, nur noch einen von ihnen offiziell für die Wahl vorzuschlagen. Wer wird Nachfolger von Jens Toschläger? Die öffentliche Wahl im Stadtrat am 15. Juni wäre eine reine Formsache, die Entscheidung schon am nächsten Donnerstag gefallen.

Doch ob dieser Zeitplan eingehalten wird, ob überhaupt eine Entscheidung zwischen den beiden Kandidaten aus der Vorstellungsrunde fallen wird, das ist keineswegs sicher. Denn kurz vor dem Tag, an dem die Politik eigentlich eine Vorentscheidung treffen sollte, gibt es noch immer keine eindeutige Mehrheit für einen der beiden Bewerber.

CDU spricht sich für Pfeffer aus

Relativ klar positioniert sind die Fraktionen von CDU und SPD, zumindest was die Fraktionsmeinung angeht. Die Union spricht sich für Stephan Pfeffer aus, der aktuell als Beigeordneter in Rheda-Wiedenbrück dient. Die SPD mag sich zu keinem der beiden Bewerber bekennen, spielt mit dem Gedanken, ein wenig Zeit ins Land gehen und die Stelle dann erneut ausschreiben zu lassen. Für eine Mehrheit wäre die CDU auf Mithilfe der Bündnisgrünen angewiesen. Doch der „Projektpartner“ der Christdemokraten zögert.

Die Grünen zeigen Beratungsbedarf

Nach der Vorstellungsgrunde vor Vertretern aller Fraktionen hatten sich die Grünen Pfeffer und seinen Mitbewerber zu einem weiteren Gespräch in die Fraktion eingeladen. Wem sie den Vorzug geben wollen, ist aber auch danach nicht eindeutig. Selbst Rudolf Fröhlich als Fraktionschef der Union hat dazu noch keinen Hinweis bekommen. Und Claudia Keuchel als Teil der Doppelspitze bei den Grünen will dazu keine Aussage treffen vor dem kommenden Donnerstag. Dann soll es im nicht-öffentlichen Teil der Hauptausschusssitzung noch einmal um das Thema gehen. Ob es beim Wahltermin 15. Juni bleibt oder eine neue Ausschreibung nötig wird, „wird man sehen“, so Keuchel.

Entscheiden am Ende die „Kleinen“?

Offensichtlich gibt es zumindest bei Teilen der grünen Fraktion Vorbehalte gegen den CDU-Kandidaten Stephan Pfeffer – nicht wegen seines Parteibuches, sondern eher wegen seiner bislang recht schnellen Jobwechsel. Unabhängig davon, was Fraktionssprecherin Keuchel als offiziellen Kandidatenvorschlag der Bündnisgrünen vorschlägt, bringen diese Vorbehalte ein Risiko mit sich.

Sollte in der Ratssitzung Mitte Juni eine geheime Abstimmung beantragt werden, können Abweichler ungerügt gegen Pfeffer stimmen. Möglicherweise gewinnen bei einem etwaigen Wahlversuch auch die Stimmen der kleinen Fraktionen an Bedeutung. Auch dort gehen die Meinungen zu Stephan Pfeffer auseinander. FLU und WfU dürften von der Tendenz gegen Pfeffer sprechen, die FDP bezeichnete beide Kandidaten als wählbar.

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