Rathaus auf dem Prüfstand Wie effizient arbeitet Unnas Bauordnung?

Rathaus auf dem Prüfstand: Wie effizient arbeitet Unnas Bauordnung?
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Die Überlastung der Unnaer Bauordnung ist unübersehbar. Schon vor Monaten schlug der zuständige Beigeordnete Jens Toschläger Alarm. Inzwischen weist er seine Mannschaft an, Bürgeranrufe nur noch in einem Zeitfenster von einer Stunde pro Woche anzunehmen. Von E-Mails rät die Behörde gänzlich ab, weil sie wohl doch nicht beantwortet würden. Von Bauherren sind viele Klagen zu hören über unerträglich lange Bearbeitungszeiten.

Nun kommt der Bereich der Stadtverwaltung auf den Prüfstand. Der Erste Beigeordnete Jens Toschläger und sein für die Organisation in der Verwaltung zuständiger Kollege Markus von der Heide haben die Gemeindeprüfungsanstalt eingeschaltet. Sie soll aufdecken, wie effizient die Verwaltung arbeitet, und mögliche Veränderungen in den Prozessabläufen vorschlagen, die einer optimalen Aufgabenerledigung dienen.

Zunächst hatte die GPA-Abteilung „Prüfung“ insgesamt fünf Bereiche der Stadtverwaltung unter die Lupe genommen. Darunter befindet sich auch die Bauordnung. Ein vorab von der Stadtverwaltung kommunizierter Befund könnte Bauwillige eventuell überraschen: Aktuell ist das Bauordnungsamt gar nicht so schwach, wie es aussieht. In den aktuellen Verfahren gebe es „keine Abweichungen in der zeitlichen Bearbeitung im Vergleich zu anderen Behörden“, heißt es aus dem Rathaus. Allerdings sei ein großer Rückstand an Altfällen zu verzeichnen.

Zumindest, um die aufgelaufene Arbeit zu leisten, muss die Behörde an Schlagkraft gewinnen. Unna habe zuletzt nicht nur den flächendeckenden Boom im Wohnungsbau erlebt, sondern habe angesichts der Zentralität der Kreisstadt auch relativ viele Großprojekte. In dieser Situation sind zwei der acht Planstellen in der Bauordnung unbesetzt, nämlich die der Leitung und eine für die Sachbearbeitung. Fachpersonal zu finden, sei auf dem Arbeitsmarkt zurzeit schwierig. Auch deshalb sei „deutlich geworden, dass auch Überlegungen zur Umgestaltung von Prozessabläufen mit Blick auf die veränderten Rahmenbedingungen notwendig sind“, wie es aus dem Rathaus heißt.

Gutachten braucht sicherlich einige Wochen

Wenn die GPA-Abteilung „Prüfung“ Mitte November ihren Bericht vorlegt, übernimmt die Abteilung „Beratung“. Für deren Arbeit veranschlagt die Stadt „einige Wochen“.

Unterdessen beschäftigt die Stadt im Baubereich noch eine andere Situation: Der Erste Beigeordnete Jens Toschläger bewirbt sich bekanntlich bei der Stadt Bergkamen. Voraussichtlich am 17. November soll der Rat der Stadt dort eine Entscheidung treffen. Wählt er Toschläger, fehlt in Unna noch ein Verantwortungsträger.