Die Zeiten eines gefährlichen Provisoriums für den Radverkehr im Unnaer Norden sind endlich vorbei. Der Bahnübergang an der Heerener Straße in Mühlhausen hat jetzt eine separate Fahrradspur.
Bahnübergang mit Fahrradspur
Die Bauarbeiten hatten im September dieses Jahres begonnen, verbunden mit einer Sperrung der Heerener Straße zwischen Mühlhausen und Heeren. Inzwischen ist das Projekt so weit gediehen, dass die Straße wieder befahrbar ist. Und: Daneben ist eine Fahrradspur angelegt worden. Es gibt eine separate Ampel und zu beiden Seiten der Gleise auch eine Schranke für den Radverkehr.
Offenbar waren vor dem Jahreswechsel nur noch Restarbeiten etwa an den Grünanlagen unerledigt geblieben.
„Schlenker“ am Alleenradweg
Die Deutsche Bahn hatte sich zu dem Projekt nicht geäußert und eine Bitte um Erläuterungen unbeantwortet gelassen. Erkennbar ist aber das eingetreten, was der Kreis Unna zuletzt als Hoffnung öffentlich gemacht hatte: Der brisante Schlenker für Radfahrer ist Geschichte.
Hintergrund: Die Heerener Straße verbindet Mühlhausen und Heeren. Der Bahnübergang liegt aber auch in der Nähe des Alleenradwegs, einer alten Bahntrasse zwischen Welver und Königsborn. Wer diese gut ausgebaute Fahrradstrecke fährt, muss sie hier, im Unnaer Norden, verlassen. Eine Brücke, die einst die Gleise der 1968 aufgegebenen Bahnstrecke über die Straße führte, wurde abgerissen. Radfahrer müssen deswegen einen kurzen Abstecher nach Süden machen, um die Schienen zu überqueren und dann wieder auf dem Alleenradweg weiterzufahren.

Gefahr: Radler mussten auf die Straße
Der Radweg endete früher am Bahnübergang, sodass Radfahrer auf die Straße gezwungen wurden. Dies wurde oft nicht nur als umständlich kritisiert, sondern auch wegen des Risikos in der Kurvenlage. Es entstanden Trampelpfade, über die Fußgänger und Radfahrer die Straße umgingen. Dies wiederum stuften Behörden als gefährlich ein und bauten sogar noch stabile Barrieren auf.
Die Verantwortlichen beim Kreis hatten die Situation immer als Provisorium beschrieben. Oft wurde in Unna politischerseits der Wunsch geäußert, die Situation endlich zu ändern. Doch die Bahn bewegte sich nicht. Schon im Zuge einer Straßensanierung im Jahr 2007 hatte der Kreis bei der Deutschen Bahn eine bessere Lösung für die schwächeren Verkehrsteilnehmer angeregt. Deren Umsetzung wurde über die Jahre immer wieder versprochen und verschoben.