Der Bahnhof in Unna-Königsborn hat den wirtschaftlichen Aufschwung des Stadtteils miterlebt. Er war für Industrie und Kurbetrieb wichtig. Heute ist Königsborn eher ruhig. Das Bahnhofsgebäude ist schon lange kein Bahnhof mehr, beheimatete bis vor einigen Jahren einen Gastronomiebetrieb. Seitdem steht er leer. „Er darf nicht zum Schandfleck und Angstraum im Stadtteil werden“, fordert jetzt die Unnaer SPD.
„Bahnhofsumfeld in keinem guten Zustand“
Wucherndes Grün auf den Fußwegen, wilde Müllkippen am Straßenrand, unzureichende Beleuchtung und verdreckte Gleise – der Bahnhof und das Bahnhofsumfeld befinden sich in keinem guten Zustand, schlussfolgern die Sozialdemokraten. „Hier muss dringend etwas geschehen“, sagt Maik Luhmann, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Königsborn-Alteheide.
Mit einem Sechs-Punkte-Plan wollen die Sozialdemokraten den Königsborner Bahnhof wieder auf Vordermann bringen. Es geht von einer verbesserten Pflege bis hin zu einer Überplanung des Bahnhofsvorplatzes samt angrenzenden Straßenbereich.

„Mehr Verkehrssicherheit und soziale Kontrolle“ will die SPD erreichen. Dafür seien Gespräche mit der Bahn und dem Eigentümer der Bahnhofsimmobilie notwendig.
Eigentümer ist Erdal Akbas. Er hatte das Baudenkmal an der Hubert-Biernat-Straße 2019 gekauft. Ursprünglich wollte er den großen Bahnhof selbst nutzen, die Pläne hat er mittlerweile verworfen. Stattdessen will der Unnaer Gastronom (Pizzeria „Big Food“) den Bahnhof als Gastronomiebetrieb verpachten. Erdal Akbas befindet sich derzeit auf der Suche nach einem passenden Pächter.
Bahnhof ist derzeit Mobilitätsknotenpunkt
„Der Königsborner Bahnhof hat eine wichtige Funktion für den Stadtteil, derzeit hauptsächlich als Mobilitätsknotenpunkt. Im Wege einer breit angelegten Aufwertung dieses Bereichs kann nicht nur die Aufenthaltsqualität rund um den Bahnhof gesteigert, sondern idealerweise auch dem gesamten Umfeld neues Leben eingehaucht werden“, erklären die Königsborner Sozialdemokraten.
Königsborn ist ein „Sackgassenbahnhof“. Dort endet die S-Bahn-Linie 4, die zwischen Dortmund und Unna fährt. Die Fortführung der Strecke wurde vor fast 50 Jahren zurückgebaut.

Noch gibt es aber einige Gleise jenseits des S-Bahn-Haltepunktes. Diese Gleise sind vermüllt und von einer dicken Rostschicht überzogen. Werden die Gleise noch genutzt? Da sind sich Maik Luhmann und seine Mitstreiter unsicher. Das soll die Stadtverwaltung bei der Bahn in Erfahrung bringen. Das Ziel: eine oberirdische Querung, die soll die „ungepflegte und dunkle Unterführung überflüssig machen“. So könne der nördliche Teil Königsborns besser an den Kurpark angebunden werden.

Bereits in der Vergangenheit hatte es Versuche gegeben, den Königsborner Bahnhof aufzuwerten. Es fanden mehrere Workshops und Konferenzen statt. Die haben allerdings zu keiner Verbesserung geführt, so die SPD. Eine Ausnahme gebe es: Seit dem 25. September wird ein modernes Fahrradparkhaus gebaut. Die Bauarbeiten dauern ungefähr noch bis zum Jahresende.
Der Sechs-Punkte-Plan der SPD
Die folgenden sechs Punkte hat die SPD zur Weiterentwicklung des Königsborner Bahnhofes zusammengetragen:
- Die Pflege der Grünanlagen, insbesondere am Zebrastreifen, soll verbessert werden.
- Die Beleuchtung rund um den Bahnhof sowie in der Unterführung soll überprüft und gegebenenfalls verbessert werden.
- Die Stadtverwaltung soll in einen Dialog mit der Deutschen Bahn und anderen Gesprächspartnern einsteigen, um den Pflegezustand der bahneigenen Anlagen zu verbessern und den Bedarf der Gleise zu erörtern, die über den S-Bahn-Haltepunkt hinausgehen. Ziel: Die Unterführung überflüssig machen und eine ebenerdige Querung der Gleisanlagen zu ermöglichen.
- Die Stadtverwaltung soll in einen Dialog mit dem Eigentümer der Bahnhofsimmobilie über eine künftige Nutzung einsteigen.
- Der Bahnhofsvorplatz, der Bereich an der Hubert-Biernat-Straße sowie die ehemalige Haltebucht auf der anderen Straßenseite inklusive des Container-Standortes sollen überplant werden, sodass das Umfeld aufgewertet wird, die verkehrliche Situation sich verbessert.
- Die Verwaltung soll den aktuellen Bearbeitungsstand des Radschnellwegs Ruhr (RS1) darstellen sowie Möglichkeiten, den Bau zu beschleunigen.
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