Der Bahnhof in Unna soll barrierefrei umgebaut werden – die Pläne dafür reichen eine Dekade zurück. Viel verändert hat sich seitdem nicht. Im Februar 2019 hat Bahnhofsmanager Jörg Seelmeyer gesagt, dass es maximal fünf Jahre dauere, bis gebaut wird. Diese selbst gesetzte Frist ist mittlerweile abgelaufen. Auf Nachfrage erklärt die Deutsche Bahn, wie der Stand bei dem Millionenprojekt ist.
Bahnhofsumbau in Unna: Bauzeit unbekannt
„Zurzeit befindet sich das Projekt in der Planungsphase“, sagt ein Bahnsprecher. Vor diesem Hintergrund könne das Unternehmen noch keine genauen Bauzeiten oder Investitionen benennen.
Geplant wird mittlerweile schon seit vielen Jahren. Im Januar 2023 stellte Seelmeyer in Unna erstmals konkrete Pläne für den Umbau vor. Einen Investitionsrahmen von fünf Millionen Euro benannte er seinerzeit.

Dafür soll die Personenunterführung, die zu den Gleisen 1 und 18 führt, verlängert und verbreitert werden. Dort, wo sich aktuell noch die Treppe befindet, soll ein neuer Aufzug gebaut werden. Der Treppenaufgang verschiebt sich in östliche Richtung. Zudem erneuert die Deutsche Bahn den Bodenbelag an Gleis 4, wo die S-Bahn 4 hält, die Unna mit Dortmund verbindet.
Bislang sind die Gleise 1 und 18 am Bahnhof für Menschen mit einer Gehbehinderung nur über einen Treppenlift zu erreichen. Das Problem: Eine spontane Nutzung ist kaum möglich. Denn der Lift wird durch den Mobilitätsservice der Bahn bedient. Und dort erwartet man eine Voranmeldung für die Nutzung bis 20 Uhr am Vortag.
Eingeschränkter Bahnverkehr
„Für die Arbeiten am Bahnhof Unna sind – wie bei allen Bauarbeiten am Gleis – sogenannte Sperrpausen notwendig. Das sind Zeiten, in denen keine Züge auf der Strecke fahren. Sperrpausen müssen – wie bei allen Baustellen – mit den regionalen, bundesweiten und internationalen Eisenbahnverkehren in Einklang gebracht werden“, sagt der Bahnsprecher. Daher müssten diese Jahre im Voraus eingetaktet werden.
Bahnhofsmanager Jörg Seelmeyer rechnete 2023 mit einer Bauzeit in Unna von anderthalb Jahren. Während der Arbeiten drohen dem Bahnverkehr weitreichende Einschränkungen.

Dabei müssen sich Bahnreisende bereits Ende 2024 auf viele Ausfälle im Zugverkehr einstellen. Die Bahn baut derzeit für 36 Millionen Euro eine 124 Meter lange Eisenbahnbrücke über die A1 neu – im Bereich Kirchweg/Grenzstraße. Ende des Jahres soll die Stahlbrücke in ihre finale Lage geschoben werden, gebaut wird sie parallel zur bestehenden Brücke. Aufeinander abgestimmt sind der Umbau des Bahnhofes und der Brückenneubau offenbar nicht.
Modernisierungsoffensive der Bahn
Es gibt allerdings einen Hinweis, bis wann der Bahnhofsumbau vonstattengehen könnte. Das Bauvorhaben in Unna zählt zur dritten Modernisierungsoffensive (MOF3) der Bahn, die im Jahr 2016 vereinbart wurde. An 52 Bahnhöfen sollen dabei Barrierefreiheit sowie die Aufenthaltsqualität verbessert werden.
„Die Baumaßnahmen sollen bis 2027 abgeschlossen sein“, heißt es von der Bahn zur MOF3. Demnach müsste der Umbau in Unna spätestens im kommenden Jahr beginnen, geht es nach der Bauzeit, die Jörg Seelmeyer erwartet.