Die Bundesstraße 1 (B1) zählt zu den viel befahrenen Straßen in Unna. Aber sicherlich nicht mehr zu den besten. Auch die Brücken im Verlauf der Strecke sind in die Jahre gekommen. Dass zwei von ihnen marode sind und ersetzt werden sollen, ist seit dem Jahr 2022 bekannt. Nun soll eine dritte B1-Brücke neu gebaut werden.
Brücke am B1-Öhrchen wird neu gebaut
Der Zeitplan für den Neubau der Brücken an der Feldstraße und der Falkstraße war zuletzt ins Stocken geraten, weil die Planung nicht an ein Ingenieurbüro vergeben werden konnte.
Jetzt sucht der verantwortliche Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen (Straßen.NRW) nach einem eben solchen Büro für die nächste marode Brücke in Unna. Demnach soll auch die Brücke am B1-Öhrchen – zwischen der L679 und der Twiete – neu gebaut werden.
Die 1958 gebaute Brücke verläuft über die Bahnstrecke zwischen Unna und Fröndenberg. Diese ist seit rund zwei Jahren gesperrt, weil Dachse sie untergraben haben. Die Sanierung kostet sechs Millionen Euro und dauert offenbar mindestens bis zum Ende des Jahrzehnts.
Die mehr als 15 Meter lange und 17 Meter breite Brücke ist „in einem sehr schlechten Zustand“. Das hat eine Untersuchung bereits im Jahr 2022 ergeben. In dem dazugehörigen Bericht heißt es wörtlich: „Der Mangel/Schaden (an der Platte, Anm. d. Red.) beeinträchtigt die Standsicherheit des Bauteils und des Bauwerks. Eine Nutzungseinschränkung ist gegebenenfalls umgehend vorzunehmen. Schadensbeseitigung kurzfristig erforderlich.“ Auch die Sicherheit des Verkehrs sei dadurch beeinträchtigt.
Vollsperrung geplant
Offenbar schon im kommenden Jahr soll die Plattenbrücke neu gebaut werden. Gleiches gilt für die beiden anderen B1-Brücken an der Feldstraße und der Falkstraße.
Auto- und Lkw-Fahrer müssen sich auf Sperrungen einstellen. Für den Neubau zwischen L679 und Twiete soll die B1 während der Arbeiten in dem Abschnitt voll gesperrt werden.

Die Umleitungen sollen laut den Planungen von Straßen.NRW zum einen über die Twiete und die Uelzener Dorfstraße führen; zum anderen über die A44 in Richtung Werl sowie den Kessebürener Weg nach Kessebüren und weiter nach Ostbüren, ehe es von dort zurück auf die B1 geht. Für Verkehrsteilnehmer ist der Mehraufwand teilweise enorm.
Großer B1-Umbau geplant
Mit dem Neubau, der durch eine Fertigteilbauweise erfolgen soll, soll sich auch das Aussehen der Brücke verändern. „Geplant ist, statt dem Mehrzweckstreifen und dem Betriebsweg jeweils an beiden Seiten Geh- und Radwege mit einer Breite von drei Metern anzulegen“, so Straßen.NRW.
Diese Maßnahme zählt zu einem größeren Umbau der B1 in Unna. Zwischen Hertingerstraße und Kessebürener Weg will Straßen.NRW die Bundesstraße komplett sanieren und zugleich einen Radweg anlegen. Er soll auf einer der beiden Fahrbahnseiten als Zwei-Richtungs-Weg entstehen. Zwischen Twiete und Morgenstraße soll die vorhandene Fläche ebenfalls zu einem erkennbaren Fahrradweg werden. Dafür werden die Fahrspuren für Autos und Lkw in diesen Abschnitten schmaler.
Nicht Teil des Umbaus ist die Sanierung in Ortslagen. Zwischen Werl und Unna hat die B1 bessere und schlechtere Abschnitte. Eher holpriger ist die B1 unter anderem im Raum Uelzen/Mühlhausen und Lünern/Stockum. Die Fahrbahnen sind nach Einschätzung von Straßen NRW aber in einem verkehrssicheren Zustand.