Mit neuem Konzept und neuen Partnern geht das Antik-Café in Unna an den Start. Zum Angebot gehören Mahlzeiten an allen Wochentagen und regelmäßig Kulturveranstaltungen.
Lüsa startet Café neu
Das Antik-Café ist eine Einrichtung von Lüsa. Das Hilfsprojekt für Drogenabhängige hatte das Café an der oberen Friedrich-Ebert-Straße (neben dem italienischen Restaurant Taormina) 2017 eröffnet, aber später coronabedingt wieder schließen müssen. Überlegungen für die Ausweitung der Gastronomie habe man schon gehabt, aber auf Eis legen müssen, berichtet Lüsa-Chefin Anabela Dias de Oliveira. Jetzt aber geht es los.

Frühstück, Mittagstisch und Kaffee
Anstatt wie früher an drei Tagen ist das Café nun jeden Werktag von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Gäste können dort frühstücken, kleine Mittagsgerichte zu sich nehmen und nachmittags Kaffee und Kuchen. Wer Abwechslung mag, dem sei empfohlen, mal in der ersten und mal in der zweiten Wochenhälfte vorbeizuschauen.
Montags bis mittwochs kümmert sich ein Team von Lüsa um den Betrieb. Donnerstags und freitags heißt es „Nefisa kocht“. Unter diesem Titel betreibt die aus Syrien stammende Nada Homssi-Dadikhi in Fröndenberg einen Cateringservice. Sie spielte mit dem Gedanken, nicht mehr nur Essen auszuliefern, sondern auch stationäre anzubieten, Lüsa suchte einen Kooperationspartner.
Das Unnaer Netzwerk an Engagierten und Initiativen brachte sie zusammen.
Ab dem 4. September gibt es im Antik-Café daher neben Kuchen, Waffeln, Suppen oder Aufläufe sowie an zwei Tagen syrische Leckereien. „Nefisa“-Chefin Homssi-Dadikhi kündigt sowohl Gerichte mit Fleisch wie vegane, auch „to go“ in nachhaltigen Mitnehm-Behältern, an.
Stundenweise helfen Menschen im Café, die von Lüsa betreut werden. Diese Arbeit ist Teil der Tagesstruktur, die das Projekt seinen Klienten bietet. Die Mitarbeiterinnen von „Nefisa kocht“ haben einen ganz anderen Hintergrund: Es sind Frauen mit Fluchtgeschichte. Gemeinsam haben die Projekte, dass Menschen Chancen bekommen.
Einmal im Monat Mélange-Kultur
Ein weiterer Partner wird Nahrung für die Seele bieten: Der Kulturverein Mélange hat mit dem Veranstaltungsraum in der Lüsa-Remise seinen neuen, festen Standort in Unna gefunden. In vielen Orten in der Region kooperiere er mit Einrichtungen, die sozialen Hintergrund haben. „Ich finde das sehr sympathisch“, erklärte Mélange-Geschäftsführer Dr. Thomas Eicher. „Wir freuen uns auf Synergieeffekte.“
Die Lüsa- und Mélange-Verantwortlichen gehen davon aus, dass demnächst auch Besucher hier Lesungen, Konzerte oder Kabarett-Abende besuchen, für die Kultur sonst eher fremd ist. Umgekehrt werden vielleicht Kulturfreunde entdecken, dass man im Antik-Café mal seine Mittagspause verbringen oder einen Kaffee trinken kann.

Mélange e.V. plant drei Abende im Antik-Café. Zum Auftakt am 12. Oktober präsentiert die Schauspielerin Kriszti Kiss die „sechs Leben der Dichterin Mascha Kaléko“ unter dem Motto „Ein Irgendwo von dazumal“. Einmal im Monat donnerstags gibt es um 19 Uhr Kultur in dieser Reihe. Die weiteren Termine sind am 23. November (Heinz-Erhardt-Abend mit Stefan Keim) und am 7. Dezember (satirisches Weihnachtsprogramm mit Sabine Paas und Martin Bross). „Donnerstag ist Kulturtag bei Lüsa“, erklärt Anabela Dias.
- Antik-Café in der Remise von Lüsa, Friedrich-Ebert-Straße 2
- Eröffnung mit Sommerfest am Samstag, 2. September, 11 bis 16 Uhr
- ab 4. September montags bis freitags von 10 bis 16 Uhr geöffnet
- Infos zum Kartenverkauf für Mélange-Abende gibt es ab September unter Tel. (0 23 03) 2 34 10
- Hinweis zur Barrierefreiheit: Das Café ist in der ersten Etage, es gibt aber auch einen Aufzug.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 22. August 2023.