
© Sebastian Smulka
Am schwersten traf die Flutwelle wieder einmal Billmerich
Unwetter
Am schwersten betroffen war nach dem Starkregen am Mittwochnachmittag Billmerich – wieder einmal. Kleinräumig, aber doch erheblich traf das Unwetter die Dorfstraße.
Billmerich zählt zu den besonders gefährdeten Lagen bei starken Regenfällen. Das Dorf im Süden der Stadt liegt nicht nur am Hang des Haarstrangs, sondern teilweise auch in einer Senke. An der Dorfstraße floss das Wasser zusammen – schneller, als es die Kanalisation hätte aufnehmen können.
Die Entwässerung in den Straßen war völlig überlastet. Aus einigen Schachtdeckeln sprudelte das Wasser hoch hinaus. Straßenränder wurden ausgewaschen und brachen unter Belastung ein. In der Seitenstraße „Zum Eichborn“ sackte ein Kleinwagen mit zwei Rädern in eine ausgespülte Rinne.
Sorgen bereitete dort eine Leitungstrasse der Stadtwerke, die mit einem Wartungstrupp ausrückten. Vorsorglich umquartiert wurden auch Pferde aus einem Stall im Überflutungsgebiet, die auf einem anderen Gehöft unterkamen.
Große Hilfsbereitschaft unter den Nachbarn
Ausgeprägt ist in Billmerich die Hilfsbereitschaft und Tatkraft der Einwohner. Zusammen mit der Feuerwehr griffen Nachbarn zu Besen und Schaufeln. Kanaleinläufe und Rinnen am Rand der Dorfstraße mussten immer wieder von angeschwemmten Material befreit werden, damit das Wasser wieder ablief. Auch Ortsvorsteher und Landwirt Bernhard Albers setzte sein Gerät ein, um zu helfen.
Trotzdem bildete sich gerade am tiefsten Punkt der Dorfstraße ein regelrechter See, der für normale Kraftfahrzeuge nur unter erhöhtem Risiko zu zu passieren war. Erschwerend kam für den spärlichen Verkehr, der noch über die Straße musste, die Unsicherheit darüber hinzu, ob die Wegesränder wirklich tragfähig sind.

In Billmerich packen alle mit an – wenn auch nicht bei der Feuerwehr, dann einfach „zivil“. © Sebastian Smulka
Die Dorfstraße in Billmerich gehört zu den Teilen der Stadt, in denen eine Entwässerungsproblematik zwar bekannt, aber noch ungelöst ist. Pläne für eine neue Wohnbebauung auf einem früheren Hofgelände waren auch deshalb von der örtlichen SPD kritisiert worden. Stadt und Stadtbetriebe arbeiten an einer Lösung für das Problem. Technisch denkbar wären etwa ein Aufweiten der Abflüsse oder die Anlage eines Bereiches für „kontrollierte Überflutungen“, die zum Beispiel aus einem Regenrückhaltebecken bestehen könnte.
Billmerich war bereits bei dem Starkregenereignis betroffen, das vor allem in Fröndenberg schwere Schäden verursacht hat. In Billmerich dürfte das Ausmaß der Schäden deutlich geringer ausgefallen sein. Dennoch war bereits am Mittwoch abzusehen, dass mehrere Wohngebäude mit Wasser vollgelaufen waren.
Verwurzelt und gewachsen in der Hellwegbörde. Ab 1976 Kindheit am Hellweg in Rünthe. Seit 2003 Redakteur beim Hellweger Anzeiger. Hat in Unna schon Kasernen bewacht und grüne Lastwagen gelenkt. Aktuell beäugt er das politische Geschehen dort und fährt lieber Fahrrad, natürlich auch auf dem Hellweg.
