Ralf (81) und Heinz (84) sind beide alteingesessene Unnaer. So geht an ihnen nicht vorbei, dass in diesen Tagen am Ostring 3 etwas vor sich geht. Das Interesse an der Baustelle verbindet die beiden Männer schnell – fast eine Stunde lang bestaunen sie am Donnerstagmittag (25.7.) die Abrissarbeiten.
Die beiden Senioren sind nur zwei von vielen weiteren Passanten, die in den vergangenen Tagen stehen geblieben sind: Der Vater mit den Kindern, die Autofahrer am Parkscheinautomaten des teils abgesperrten Parkplatzes – sie alle beobachten die markante Baustelle in der Innenstadt.
Ralf und Henz nennen unterschiedliche Gründe, weshalb sie das Treiben spannend finden: „Meine Tochter arbeitet in der Kieferorthopädiepraxis“, erzählt Ralf, „da fühlt sie sich auch sicherer, wenn ich hin und wieder vorbeischaue und gucke, was hier so passiert“, erzählt er und lacht.
Der 81-jährige Künstler aus Unna kommt regelmäßig vorbei, um sich die Fortschritte anzuschauen und zu beobachten, was in seiner Heimatstadt vor sich geht. Am Donnerstag trifft er dann zufällig auf Heinz. Die beiden verstehen sich sichtlich gut und witzeln miteinander über ihr Alter.
Früher selbst Bauarbeiter
Heinz, erzählt er, war früher selbst Bauarbeiter: „Ich habe ganz viel gemacht und gebaut“, sagt der 84-Jährige, den Blick immer wieder auf die Baustelle gerichtet. „Da guckt man gerne. Das wird hier richtig ordentlich gemacht“, attestiert er den Arbeitern, die mit dem Bagger und auch per Hand das Gemäuer Stück für Stück abtragen. Stets im Einsatz: der Wasserschlauch, der den Staub in Schach halten soll.
Und dann – während Ralf und Heinz sich austauschen – fällt das Dach. Darauf hatten die beiden gewartet und freuen sich nun über den großen Fortschritt, den sie an diesem Tag hautnah miterleben durften.